Schade aber auch
Sonntag, 6. März 2011Eigentlich sollte ich jetzt auf einer rauschenden Party sein, etwa eineinhalb Taxistunden nördlich von hier am Juhu Beach. Der Anlass: der Kalender-Launch von Bollywood-Schauspielerin Kashmera Shah. Die lud mich vorgestern per Mail ein (sie ist die Freundin einer Schauspielagentin aus LA, die ich in Buenos Aires kennengelernt hatte, als ich… ach lassen wir das. Wie die Reisezufälle halt so spielen), versprach „glitz and glamour“ und einen Skandal, denn einige der Fotos seien Nacktaufnahmen.
Wie das ekstatische (und puppenlustige) Badezimmervideo oben zeigt, ist Fräulein Shah nicht zurückhaltend bei diesem Thema, und das allein ist schon ein Skandal in einem Land, in dem öffentliches Küssen, ob im Film oder im wahren Leben, der Gipfel an Obszönität ist – wir erinnern uns noch gern an den Haftbefehl, der vor ein paar Jahren gegen Richard Gere erlassen wurde, als er eine indische Kollegin bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung auf die Wange geküsst hatte. Der Austausch von Körperflüssigkeiten, selbst das Trinken aus demselben Glas, gilt als zutiefst eklig. Wie auch – da wären wir wieder bei Kashmera Shah – bereits schulterfreie Tops als indiskutabel nuttig gelten.
Wie gesagt: eigentlich hätte ich dabei sein sollen und natürlich auch wollen, aber leider… Vielleicht doch besser keine Wassermelone zum Frühstück essen?