Weil man’s ja immer nicht glauben kann

Moloch Mumbai. 18 Millionen Einwohner auf einem Platz, der höchstens für drei Millionen reicht. Vielleicht sind es auch 20 Millionen. Oder 24, keiner weiß das so genau. Hier die Luft zu atmen entspreche dem Äquivalent von zweieinhalb Päckchen Zigaretten pro Tag, schreibt Suketu Mehta in Bombay: Maximum City, das ich gerade parallel lese (tolles Buch übrigens). Die Stadt erstickt an sich selbst, an den Menschen, am Verkehr. Die Durchschnittsgeschwindigkeit einer Autofahrt in der Stadt: 20 Stundenkilometer. Dafür sinkt die Anzahl der Verkehrstoten – bei dem Tempo passiert einfach nicht mehr so viel wie früher.

Und nicht zuletzt deshalb, mitten im Zentrum:

7 Antworten to “Weil man’s ja immer nicht glauben kann”

  1. Claudia L. Says:

    Ist Mumbai vergleichbar mit Bangkok? Und warum eigentlich Mumbai und nicht mehr Bombay?

  2. meike Says:

    Nein, finde ich nicht. Es ist voller, dreckiger, extremer als Bangkok. Die Reichen sind noch reicher, die Armen noch ärmer. Zumindest ist das mein Eindruck. Mumbai, weil Mitter der Neunziger alle Namen von Städten und Straßen entbritannisiert wurden. Bombay stammt allerdings ursprünglich aus dem Portugiesischen, von Bom Bahia = Gute Bucht. In der Stadt selbst wird beides benutzt, und auch die alten Straßennamen sind noch gebräuchlich. Manchmal verwirrend.

  3. Nictom Says:

    Eine indische Durchschnittskuh hat etwa 2 kg Müll intus, wenn sie denn stirbt. Stand so zumindest in einem Reiseführer. Kann mir aber vorstellen, dass das in Mumbay def. untertrieben ist. Aber es ist ja nur die Durchschnittskuh…
    Ich fand, dass Mumbay nur noch von Dehli getoppt wurde. Bangkok selber kenne ich leider nicht, weiß aber von meinem Freund, dass es dort nicht so schlimm hergeht wie in indischen Metropolen.

    LG
    Nictom

  4. nelly fleckhaus Says:

    Bangkok ist toll für Touristen. Vor allem, wenn man am Fluss im River Hotel wohnt, und es sich auf der Dachterrasse gut gehen lässt. Und das Essen ist so toll in Bangkok – an jeder Straßenecke.

    Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass Mumbai an jedem einzelnen Nerv zerrt.

    Fleisch und Fisch würde ich in Indien nie mehr essen. Alles ist 3 x durchgebraten und schmeckt wie Schuhsohle.

    Nictom, Rindfeisch schmeckt tatsächlich nach Müll. Man kann es nur ausspucken.
    Aber alle vegetarischen und veganen Gerichte, die wir bisher probiert haben, waren sehr schmackhaft und bekömmlich. Auf keinen Fall zu scharf. ZUm Schließen des Magens gab es am Ende jeder Mahlzeit Reis mit etwas Joghurt.

    Unsere indischen Bekannten sagten uns, dass alle Mahlzeiten sehr ausgewogen seien.

    Wir haben immer das gegessen, was Einheimische in gut besuchten Lokalen auch gegessen haben. Wasser haben wir getrunken, wenn es noch warm war. Da ist ein Zeichen, dass es abgekocht wurde und vorher durch einen Keramikfilter gelaufen ist.

    Mal sehen, ob wir auch das nächste Mal von deiner Darmgrippe verschont bleiben.

    viele Grüße

    Nelly Fleckhaus

  5. meike Says:

    Nelly: Rindfleisch wird man in Indien nicht zu essen bekommen.

  6. Marie Says:

    Ich habe mal in einem indischen Restaurant gefragt, warum sie Rindfleisch anbieten, da die Kuh doch heilig ist, denn ich glaube, in jedem indischen Restaurant hier im Westen gibt es Rindfleischgerichte. Die sagten mir, dass es so viele religiöse Richtungen gäbe in Indien, und in manchen Gebieten Indiens wäre deshalb auch die Heilige Kuh nicht heilig. Ich mag indisches Essen hier in Deutschland sehr.

  7. Marie Says:

    Ob das natürlich der Wahrheit entspricht, dass es in manchen Gebieten Indiens auch Rind auf dem Teller gibt, weiß ich nicht. Vielleicht war das nur eine Höflichkeit. Aber Frau Meike, schon fast zehn Tage vorbei dieses Monats, und alles ist anders, als Sydney und Buenos Aires. Ich spüre Ihre Neugierde auf das alles, was so anders ist, und doch nicht diese unbändige Lebenslust und Freude in den anderen Städten. Noch kein Bild von Ihnen, strahlend, glücklich.