La Poésia

Buenos Aires ist mächtig stolz auf seine Schriftsteller. In jeder Bar und jedem Café hängen die Fotos der hiesigen Geistesgrößen, der arme Jorge Luis Borges kann eigentlich kaum zum Schreiben gekommen sein, wenn wirklich jedes Etablissement, das mit ihm wirbt, seine Stammkneipe gewesen ist. Das La Poesía in San Telmo, eine charmante Eckbar, behauptet das nicht – muss es aber auch nicht, denn es kamen genügend andere hierher. 1988 wurde es geschlossen, aber nie vergessen. Vor zwei Jahren machte es dann wieder auf und ist heute der richtige Ort für WWW-Poeten wie den jungen Mann oben links (Passwort für das WLAN hier: 5021).

Der Tisch am Fenster, an dem sitze, trägt eine verkratzte Messingplakette, fast nicht mehr zu entziffern: Hier habe der Dichter Horacio Ferrer 1982 Lucia Michelli kennengelernt. El mismo amor los une desde entonces, steht da: Seit damals vereint sie die gleiche Liebe.

La Poésia, Chile 502 y Bolivar

2 Antworten to “La Poésia”

  1. Franziska Says:

    ein fröhliches MOIN MOIN !
    Das ist ja toll, “vor mir die welt” hat die Narkose ausgeschlafen!
    Und der Verband ist ja schon ab und alles wie vorher, so daß wir noch die letzten Tage in Buenos Aires miterleben können, yippieh!
    ganz viel Schönes weiterhin und
    Grüße von der Ostseeküste
    Franziska

  2. René Says:

    aber auch ohne laptop und ähnliches konnte man doch schon früher in den kneipen schreiben. es gab sowas wie zettel und stift. wäre ich Schriftsteller wären die Bars eine der Orte an denen ich am besten arbeiten könnte, vielleicht ging es jorge luis borges ebenso? unbekannte grüße aus dem kalten hamburg