Im Norden, Tag 6: von Axum nach Mekele
In Yeha steht ein vermutlich jemenitischer Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die Steine mit atemberaubender Präzision aufeinandergepasst. Mich faszinierte aber wie immer mehr das Ungekämmte: ein kleines Kirchenmuseum, das sich im ersten Stock eines winzigen Gebäude auf dem Gelände befindet. Man steigt eine Holzstiege empor und steht in einem wundersamen Dachboden. Ein Mönch, der hier auch wohnt (in einer Ecke liegt zusammengerollt seine Matratze), zeigt mit langem Bambusstab auf seine Schätze: Silberkreuze, alte Bibeln aus Ziegenhaut, Steine und Tonkrüge, die auf seinem Tisch stehen. An der Wand hängen lederne Gebetsbuchhüllen und selbstgezogene Kerzen. Magisch.
In Tigray stehen rund 200 direkt in den Fels gehauene Kirchen. Eine der spannendsten erreicht man nur mit etwas Kletterei über Fels und knarrende Holzgerüste. Oben wird man mit Blick auf Land und Malereien aus dem 6. Jahrhundert belohnt. Für mich immer wieder erstaunlich, wie gut die Bilder aus Pflanzenfarben erhalten sind (auch wenn sie sicher mal vor ein paar hundert Jahren überpinselt worden sind).
Nach dem Abstieg wurden wir vom Aufpasser und seiner Frau zu buna und selbstgemachtem Joghurt eingeladen. Auf dem Boden duftende Eukalyptuszweige, und wie immer wurde in einem Räuchertopf Weihrauch verbrannt: Kaffeetrinken ist hier Erlebnis für alle Sinne.
Die Felsenkirche von Abreha we Atsbeha bei Wukro. Ein Hocker, der Charles Eames inspiriert haben könnte. Und dutzende von Stillleben.
Ich bin meist nicht schnell genug für die unglaublichen Vögel, die hier durch die Gegend flattern, aber diese Stare haben lange genug still gehalten. Und ja, sie sehen wirklich so aus, das ist nicht die Ricoh mit ihrem Grünstich.
Nachtrag. In Mekele landete ich im Gaza, einem ziemlich guten Beispiel für äthiopisches Nachtleben: ein riesiges Restaurant, natürlich mit Band und Tänzern – und ebenso natürlich mit einem offenen Fleischer-Büdchen, wo Fleisch frisch vom Tier geschnitten und zu Kitfo, dem roh gegessenen Hackfleisch, verarbeitet wird. Die Stimmung war wie immer großartig. Ich war jetzt schon ein paarmal nachts aus, und jedesmal war es ausgelassen: Es wird laut mitgesungen und zwischen den Tischen getanzt, auf eine derart schulter- und nackenintensive Weise, dass man’s schon beim Zugucken im Kreuz kriegt. Ein einziger großer Spaß. Auf dem Heimweg: vorbei an Kneipen, aus denen in sagenhafter Lautstärke die Übertragungen der englischen Premier League auf die Straße geblasen werden. Britischer Fußball ist hier fast noch verbreiteter als heimischer, fast jeder Äthiopier ist flammender Anhänger eines englischen Vereins (Dereje schwört auf FC Liverpool). Hat mit Übertragungsrechten zu tun. Ergebnis: unzählige Kinder auf der Straße, die stolz Rooney- oder Gibbs-Trikots tragen.
November 20th, 2011 at 06:06
Guten Morgen,
das hat sich ja wieder gelohnt, den Tag mit einem Blick in den Blog zu beginnen. Ich will hin – sofort !!!
- Tschuldigung, da geht wohl gerade die Sehnsucht mit mir durch.
November 20th, 2011 at 07:38
Na bei den Farben wird jeder Eisvogel blass vor Neid!
November 20th, 2011 at 08:05
Wow… diese Stare haben ja wirklich eine wunderschöne Farbe !!! Ich habe Sie gestern bei Mona Lisa gesehen ). Das war sehr schön und jetzt habe ich auch ein Stimme und Gesten zu diesen Blog, den ich immer verfolge. Das war ein guter Beitrag gestern! Danke! Viele Grüße aus dem sonnigen München. Annette
November 20th, 2011 at 08:44
waasssssssss für bilder, was für ne landschaft …..
November 20th, 2011 at 09:18
Ach Meike,
wie fantastisch. Diese beeindruckenden Bilder machen Lust auf mehr. Ich bin erfreut, dass dieses Land so viele Facetten hat und so wunderschön ist.
Ich muß Dir sagen, bei Deinen Reiseberichten bekomme ich wirklich Fernweh, so viel Lust machen sie einfach die Koffer zu packen und loszufahren
Wünsch Dir noch eine schöne Zeit.
LG Ulrike
November 20th, 2011 at 09:34
Tolle Fotos und interessante Berichte. Bin leider erst viel zu spät auf diesen Blog aufmerksam geworden. Wäre schade, wenn alles nur im Netz bleibt. Wie wäre es mit einem Bildband?
LG Greta
November 20th, 2011 at 09:51
Habe gestern mit meinem Mann Mona Lisa gesehen. Er fragte vorher mmer, was ich denn da lese. Und ich habe ihm vom Blog erzählt und vieles beschrieben.
Anschliessend haben wir beide dann Ihre Äthiopienbilder angeschaut.
Sie sind einfach unglaublich, sehr sehr schön.
Diese Ziegenledertaschen, so durcheinend und leicht.
November 20th, 2011 at 09:58
wie immer, unfassbar schöne, beeindruckende, lebendige, atmosphärische, großartige Bilder!
Daraus wird bestimmt ein Waaaaahnsinnsbuch werden! Wehe wenn nicht…..!
November 20th, 2011 at 10:10
Falls es jemand verpasst hat und an dem Beitrag bei Mona Lisa interessiert ist:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/1495980/ML-mona-lisa-vom-19-November-2011
ab min 6:38 startet der Beitrag über Frau Winnemuth.
Vielen Dank an dieser Stelle für die tollen täglichen Berichte über Ihre Reise!
November 20th, 2011 at 10:13
Ich wiederhole mich gern: Mir fehlen die Worte, ich genieße einfach nur ~ * ~
November 20th, 2011 at 10:14
@ Claudia F.
sie fragen, WIE frau winnemuth diese (fantastischen reise-begleiter) diese *NETSANET’S* und diese *DEREJE’S* findet..
nun im falle dieser beiden in aethiopien – war das hoechstwahrscheinlich (?) eine der *empfehlungen* einer (gebildeten) kuenstlerin, von jemand, der schon seit zwei jahren in diesem besonderen land lebt: von der oberpfaelzerin/regensburgerin *BRIGITTE MARIA MAYER*..
wir, die seit nunmehr 324 tagen mit dieser ‚globalisierten’ „kaffeefahrt“ mitreisenden im blauen VmdW-bus, erinnern uns: am verg. 03. november berichtete unsere reiseleiterin M.W. hier folgendes:
(zitat m.winnemuth) „auf jeden fall muessen sie raus aus addis, das ist ja klar“, sagt brigitte maria mayer .. „nach bahir dar, dann nach gondar.. axum.. zehn tage mindestens..“ SIE DRUECKT MIR GLEICH DIE NUMMERN EINES VERLAESSLICHEN FAHRERS IN DIE HAND, *brigitte maria mayer*, fotografin, filmemacherin, witwe von heiner mueller, lebt jetzt in addis .. seit zweieinhalb jahren ..(zitat-ende)
November 20th, 2011 at 10:49
vielen dank claus … da auch ich diesen blog sehr interessiert verfolge, nur bei all zu langen berichten leider kapitulieren muss, war meine frage natürlich vollkommen überflüssig!
ich bin halt nur einfach s o sehr b e e i n d r u c k t von den fähigkeiten anderer menschen und von
A F R I K A … welches seit jahren mein absolutes traumland / kontinent ist … was würde ich darum geben, wenigstens einmal dort hinzukommen.
November 20th, 2011 at 11:16
Was für eine Flut von herrlichen Bildern und Texten…tausend Dank dafür! Einfach großartig.
November 20th, 2011 at 12:33
umwerfend.
November 20th, 2011 at 12:50
ich muß _dringend_ wieder einmal nach afrika. in äthopien war ich gar noch nie. danke für die inspiration für eine der nächsten reisen!
für heute abend muß erstmal der besuch eines äthiopischen restaurants genügen.
November 20th, 2011 at 20:23
so aus Spaß:
Die Simpsons gehen äthiopisch essen:
http://www.youtube.com/watch?v=2weX7F92pK0 (auf Englisch)
November 21st, 2011 at 03:24
Danke, Meike, für die beeindruckenden Fotos und Begegnungen.
November 21st, 2011 at 04:14
Meike,
I was a little scared for you and your time in Ethiopia. Now I see that this might be THE most complex and interesting place of your entire year. My own projections on this country and its beauty are being altered by you. I am so sorry about that ugly American you met. You know we aren’t all like that!
November 21st, 2011 at 06:54
Nun habe ich mir so fest vorgenommen, ML anzusehen. Und habe es doch verschlafen. Das kommt davon, wenn man am Wochenende kaum Fernseh sieht Also hoffe ich mal, dass es irgendwo im Netz eine Nachholmöglichkeit gibt und wünsche allen einen schönen Montag Morgen.
November 21st, 2011 at 08:12
Gehen Sie einfach auf die Seite von mona lisa/zdf, dort steht der Film online.
November 21st, 2011 at 08:48
WOW … Du durchlebst gerade eine Abenteuer Pur Phase. So spannend und aufregend und vorallem wunderschön!
November 21st, 2011 at 10:25
Ich bin auf diese seite über die ML-Sendung am Wochenende aufmerksam geworden. Ich finde diese Reise samt Blog eine mutige und tolle Idee (auch wenn ich es ein bisschen zynisch finde, bei einem Gewinn von einer halben Million lediglich von einem Anschubser für die Weltreise zu sprechen).
Die Bilder sind wunderbar und der sehr persönliche Reisebericht ist, glaube ich, einmalig! Vielen Dank.
Allerdings möchte ich mich der Kritik der Leserin Fayade (einige Einträge vorher) anschließen. Ich finde doch, dass Meike manchmal etwas sehr salopp mit der Kultur, die sie gerade kennenlernt, umgeht. Ich denke, man sollte die äthiopische Sagenwelt nicht als Indiana-Jones-Stoff bezeichnen. Damit fällt diese ganze wunderbare Welt auf Disney-Niveau. Das kann in niemandes Interesse sein. Vielleicht hat Meike auch vergessen, dass auch die christliche Kultur ihre Mythen und Wunschwelten hat – so zum Beispiel der ganze Marienkult und die unzähligen Reliquien, die viele deutsche Kirchen beherbergen. In diesem Sinne wünsche ich mir für die folgenden Einträge, dass Meike vielleicht etwas vorsichtiger an das Fremde herangeht, was sie erfährt.
Liebe Grüße Mirjam
November 21st, 2011 at 11:36
Vorsicht, Mirjam. Selbst der Hauch von Kritik wird hier im allgemeinen nicht besonders gut aufgenommen. (nicht von Meike, aber die Fans gehen schnell auf die Barrikaden.)
November 21st, 2011 at 12:05
es ist schön, wenn jeder seine meinung offenbaren darf..
aber man sollte einfach ohne wertung lesen… es ist ein eindruck.. keine wertung…
egal von welcher seite…
denke ich
wenn dann aber gewünscht wird, wie meike zu schreiben hat.. oder was sie formulieren soll…
hmmm… mir gehts zu weit…aber meike ist ja sehr geduldig mit allen fans
nichts für ungut
aber das ist eben ein persönlicher blog, in dem persönliche erfahrungen mit uns geteilt werden…und diese können nur persönlich sein, wenn man schreibt, wie es das herz fühlt!
liebe grüße
nico
(das ist frei von jeder kritik, ich finds nur blöd, wenn man schon vor fans, die auf die barrikaden gehen, “gewarnt” wird )
November 21st, 2011 at 12:51
@SusanBW: how nice to meet you here, Susan! Imagine we had had the internet “back then” … great we have it now!
I guess most of us readers didn´t know anything about the beauty of Ethiopia before Meikes Blog.
November 21st, 2011 at 13:08
Ich denke auch, Frau Winnemuth kann schreiben, was und wie sie will in ihrem Blog. Wir Leser haben die Möglichkeit, darauf zu reagieren und unsere Meinung kundzutun. Meike jedoch immer wieder zur political correctness zu ermahnen und für manche ihrer Sichtweisen und Formulierungen Tadel auszuteilen, empfinde ich als deplatziert. Bin jetzt zwar nicht “auf der Barrikade” – denke aber, wir sollten locker und elastisch bleiben im blauen Bus. Die Gedanken sind frei – und man sollte sie auch aussprechen oder niederschreiben dürfen, solange niemand beschädigt, verletzt oder herabgewürdigt wird. Und derartiges habe ich bei Frau Winnemuth bisher wirklich nicht entdecken können!
November 21st, 2011 at 13:29
@ Norway :
Vielen Dank für ihren Buchtipp … Ach, Afrika !
Ich bestellte es mir grade und bin voller Vorfreude darauf.
November 21st, 2011 at 14:14
@Mirjam
Schön, dass Sie die Seite gefunden haben. Vielleicht sollten Sie sich erst einmal gaaanz gemütlich in den Bus setzen, die Reise ein wenig auf sich wirken lassen und dann versuchen irgendwie zum “Du” mit unserer Reiseleiterin zu kommen. Vielleicht sogar noch bevor Sie sie runterputzen?
Räusper.
November 21st, 2011 at 14:47
Liebe Meike,
schön, dass Sie Addis Abbeba verlassen haben, um sich im Land umzuschauen. Ich wusste nicht, dass Äthopien solch herzzerreißend schöne Landschaften und Menschen hat.
Würde gerne mal wieder ein Bild von Ihnen selbst sehen! Welche Wirkung hat die Landschaft auf Sie? Ähnlich entspannend wie im Toten Meer?
Danke für die großartigen Bilder! (und Texte:-)
November 21st, 2011 at 14:58
hallo @Mirjam ! .. herzlich willkommen.. !
nehmen sie sich – zum einstand hier – die perfekt-passende bemerkung von @Renata (und @nico und @Christina) zu herzen… !
eine frau, wie m.winnemuth, hat bestimmt nicht *vergessen* „dass auch die christliche kultur ihre mythen und wunschwelten hat..“ (wie sie schreiben..)
da ‚unterschaetzen sie frau m.winnemuth ! und.. soo ‚heiss’ ist es im aethiopischen hochland (noch) nicht, dass frau m.winnemuth jetzt „im busch“ saemtliche ‚ex-cathedra dogmen’ der katholischen kirche… ‚fegefeuer/vorhoelle’ (!) ‚unbefleckte’(!) empfaengnis marias.. etc etc.. ‚vergessen’ wuerde.. (ganz zu schweigen von der entsendung *auf einige wenige* .. des „heiligen geist“ an pfingsten!)
dafuer war sie vorher oft und lange genug beim stamm der oberbayern in muenchen.. um an diese „mythen“ erinnert zu werden… aber: muss man/frau das auch „glauben“ ?!? .. sehen sie ! so ist es auch mit der „sagenwelt“ anderer naturvoelker und staemme..
“entspannen” sie sich “atmen sie durch, @Mirjam, halten sie inne…”
mfg.
claus
November 21st, 2011 at 15:37
frau winnemuth schreibt offen und mitreißend und…..nicht cool!! ( wer widmet schon seinen eltern in aller öffentlichkeit so liebevolle zeilen? )
frau winnemuth ist neben einer weltreisenden aber auch eine gestandene journalistin! ich nehme an, dass sie mit kritik schon aus beruflichen gründen umzugehen gelernt hat und nicht gleich zusammenbricht , wenn sich in den fangesang ihrer fankurve auch mal ein paar andere töne mischen.
ich empfinde die von mirjam geäußerte kritik nicht als verletzend oder runterputzend. sie sagt ihre meinung, wie sie das bisher gelesene und gesehene empfindet. das ist doch okay!
gez.:johnny walker
November 21st, 2011 at 17:02
eine frage an meike
das foto, wo man von oben die landschaft bestaunen kann, was gibt es dort für geräusche?
ich frage mich die ganze zeit, was dieses land..und die landschaft für töne von sich gibt
es sieht so herrlich friedlich aus
liebe grüße
nicoe
November 21st, 2011 at 18:46
@ Kristiane: ich fahre mit im blauen Bus! Das gefällt mir
Die Fotos zeigen lebendige Geschichte, allein der Mönch mit seinen Kostbarkeiten… Wird der Kaffee mit Zucker ohne ohne getrunken? Und schmeckt er: so wie bei uns oder eher wie türkischer Mokka?
Aber fasziniert bin ich auch von diesen Vögeln, das Grün ist überirdisch.
November 21st, 2011 at 19:04
Mei, es finden sich immer hie und da ein paar Seelen, die Thematik, Rhetorik oder whatever nicht genießen können und meinen Sie müssten ihre Ansichten in der Anonymität des Internets kundtun.
Manchmal ist ein kleiner Gedankenanstupser ja auch eine gute Sache…
ABER
Für mich ist die Schnoddrigkeit von Meike das Salz in der Suppe, so wunderschön, so ironisch, so ehrlich, so sachlich, so informierend, so einfühlsam, so humorvoll, so genial. Vom ersten bis zum letzten Wort.
Liebe Mirjam, sie scheinen ein sehr ernster Mensch zu sein, politisch super korrekt und durchaus gebildet. Wenn Ihnen die Seite gefällt, würde ich aber zu ein wenig Augenzwinkern raten, denn ja, unsere Meike kann mitunter sehr salopp berichten, halt grad so wie es durch ihr Hirn flutscht. Wenn sie jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, wird es diesem Blog die Spontanität und die gesunde Portion Humor nehmen.
Und das wäre so schade!
November 21st, 2011 at 19:57
@nico Und ich wüsste gerne, wie es riecht. Buna kann ich mir vorstellen, aber wie riecht es in der Natur, die Erde?
November 22nd, 2011 at 06:15
jahaaaa… das möchte ich auch gerne wissen, wie es riecht ;-D
also: geräusche und gerüche
November 22nd, 2011 at 08:15
Und mich interessiert die Musik des Landes. Was ist Dir da in die Ohren gekommen?
In der Stadt oder auf dem Land – singen die Menschen?
Da Singen mein Leben erfüllt, denke ich, daß es heilt und tröstet, fröhlich macht und verbindet.
Schön fand ich im ML-Beitrag, daß Du uns etwas auf der Ukulele vorgespielt und gesummt hast…
Ich hoffe, daß Du immer mal wieder Zeit dafür findest.
November 22nd, 2011 at 09:56
wunderbar ausgedrückt, Krischan, das trifft es wirklich auf den Punkt!
November 22nd, 2011 at 10:00
Guten Morgen Allerseits!
@Mirjam: Herzlich willkommen in unserer “Reisegruppe”, wie andere das hier so treffend bezeichneten.
Als TV-Journalistin und Eine, die mit Meike viel Zeit in San Francisco verbracht hat (was mir die Gelegenheit gab, sie jenseits dieses Blogs kennenzulernen) muss ich unsere Reisende hier in Schutz nehmen, was die Bemerkung vom “Anschubser” im ML-Beitrag betrifft. Es ist ja immer so, dass in einem kurzen Beitrag die Menschen, die dort portraitiert werden, in schrecklich gekürzter Form dargestellt werden und damit wird man ihnen wirklich nie gerecht.
Der “Anschubser” hat eher damit zu tun, dass Meike erst diesen Anlass brauchte, um den Mut für eine solche Reise zu finden, dann jedoch feststellte, dass es materiell gesehen gar nicht dieses Geldes bedurfte, um in Ruhe in dieser Form reisen zu können, sondern dass sich solch eine Reise auch prima anders finanzieren lässt, zum Beispiel mit Artikeln jenseits dieser Plattform hier. Dass war also als Mutmach-Geste gegenüber all den Zweiflern gedacht, die meinen, dass man sich nur mit einem hohen Geldbetrag einen solchen Traum erfüllen könne.
Was diesen BLOG angeht, so finde ich gerade die viel leichtere Form wunderbar, die ich niemals als diskreditierend für irgendeine Kultur empfand.
Das nämlich, werte Mirjam, ist der wahre Luxus für Journalisten:
als Profi-Schreibende ohne redaktionelles Redigieren arbeiten zu dürfen.
Mir gefällt das sehr gut, alles andere kann ich dann ja im Feinschmecker, GEO oder im SZ-Magazin lesen.
Und wenn Frau Winnemuth eines nicht ist, dann zynisch, aber vielleicht ist das ein Missverständnis aus dem MonaLisa-Beitrag, den ich leider handwerklich etwas fragwürdig finde-
das muss man erst mal bringen, eine der renommiertesten und bekanntesten Schreiberinnen Deutschlands dort mit falschem Namen zu nennen (ja- Ihr hattet alle Recht: der Sprecher sagt WinneNmuth!)- da kann man sich direkt fremdschämen!
November 22nd, 2011 at 11:32
Wenn man bedenkt, was es kostet, zwei Redakteure nach Tel Aviv zu schicken, um einen VIer- oder Fünfminüter zu drehen, ist das schon etwas schwach, was dabei rausgekommen ist.
Meines Wissens gehört es auch zur Grundausbildung des Journalisten, Namen unbedingt richtig zu schreiben. Die Namen müssen richtig geschrieben sein bzw. ausgesprochen werden. Habe mal in einer Nachrichtenredaktion gearbeitet, kann mich erinnern, wie die Nachrichtensprecher während des Tages immer wieder exotische Namen vor sich hingemurmelt haben, damit sie sie bei der Ausstrahlung dann richtig aussprechen können.
November 22nd, 2011 at 11:36
Und es geht um einen ganz einfachen Namen Winnemuth, nicht gerade Eyjafjallajökull. Aber wollen wir uns da mal nicht reinsteigern.
November 22nd, 2011 at 12:23
@Marie: Nein, das wollen wir nicht, obwohl ich den Namen Eyjafjallajökull gar nicht schlecht finde, nicht nur für einen speienden Vulkan. Wäre auch ein netter Künstlername…
Schlamperei ist leider immer mehr häufiger Bestandteil journalistischer (TV)- Arbeit und das “Winnenmuth”-Beispiel hat mich durchaus erbost. So ein Beitrag wird doch x mal angeguckt und am Ende von der Redaktion abgenommen. Da ist das wirklich k e i n e m aufgefallen? Ein Armutszeugnis für die Mona Lisa Damen. Aber typisch für die immer hektischere Husch-Husch Arbeitsweise beim Fernsehen. Ich wundere mich oft, was für grammatikalische – und Aussprachefehler sich mittlerweile selbst bei der Tagesschau einschleichen. Zum Beispiel Kommentatoren, die weiche Konsonanten hart ausprechen – da rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel auf (Kriechenland für Griechenland, Prei statt Brei, trei statt drei und sowas….arrrgh).
November 22nd, 2011 at 12:40
Da fällt mir Stefan Raab ein mit seinen schönen Zuspielungen kleinerer und größerer Fauxpas: Katja Burkard im RTL Mittagsmagazin: … über den großen Teig … statt: … über den großen Teich…
An alle: Hat jetzt nichts mit Häme zu tun, sondern nur über einen kurzen Lacher kurz vor dem Zubettgehen.
November 22nd, 2011 at 13:00
@claus, @ chrischan,
danke, teile Ihre Gedanken in jeder Hinsicht.
Wir, die Meikes Reise von Anfang an begleiten, haben ihre Persönlichkeit so liebgewonnen, dass das bevorstehende Ende uns wehmütig werden lässt. Die offene und aufrichtige Art von Meike lässt Empfindungen von Freundschaft aufkommen, ohne ihr zu nahe treten zu wollen. Ihre Berichte lassen mich lachen, weinen, staunen und schweigen. Die hervorragenden Bilder tun das Übrige.
November 22nd, 2011 at 13:10
@Annelie:
…ganz, ganz hübsch gesagt! Ich fühle das ganz genauso und hab gleich ein wehmütigen Kloß im Hals…!
November 22nd, 2011 at 15:56
@ Marie
(zitat @Marie): „…wenn man bedenkt, was es kostet, zwei redakteure nach tel aviv zu schicken, um einen vier- oder fuenfminueter zu drehen..“ (zitat-ende)
s.g. @Marie.. es ist nicht anzunehmen, dass die GEBUEHRENFINANZIERTE (!) TV-anstalt „ZDF“ – extra leute nach tel aviv schickte – extra fuer den ML-beitrag ueber frau m.winnemuth..
vielmehr ist es mit grosser wahrscheinlichkeit so, dass das (real existierende) ZDF-auslandsstudio in tel aviv gebeten wurde – fuer das ZDF-format ML (mona lisa) einen beitrag zu produzieren…
und der ZDF-autor dieses winnemut-beitrags, hr.bernhard lichte – ist kein mitarbeiter des ML-mona lisa redaktions-teams!!.. der autor dieses winnemuth-beitrags aus tel aviv herr bernhard lichte ist festangestellter ZDF-auslandsreporter, DER SOWIESO FAST IMMER IN DER REGION ZUGEGEN IST, weil er meist / z.b. aus kairo / fuer das ZDF-journal ueber nahost (aus aus dem gaza und anderswo in nahost) berichtet.. manchmal auch live.. der autor war auch schon mal frueher ZDF-korrespondent im irak.. (er ist u.a. absolvent des instituts für politikwissenschaft der uni münster) …
der kameramann des winnemuth-beitrags ist der FREELANCER herr henryk ditze, der (freelance!) oft fuer das ZDF-heute journal filmt.. und SEHR OFT IM NAHEN OSTEN SICH SOWIESO AUFHAELT fuer produktionen aus nahost: 2011 z.b. „palestine road“ oder auch 2011 „mit dem zug durch israel“ oder 2010 „mode in tel aviv“ etc etc..
s.g. @Marie, es wurden vermutlich auch nicht nur vier oder 5 minuten „produziert“ (sondern viel mehr!) aber die ML-mona lisa verantwortliche „schneiderin“ fuer diesen winnemuth beitrag – FRAU SABINE VACK – hat das ganze von b.lichte und h.ditze produzierte.. – rigoros auf dieses mini- bonsai- format „zusammengeschitten“ auf kuemmerliche vier (4) minuten.. ! (um mehr sendeplatz „freizuschaufeln“ fuer die „doenermorde“..)
dass bernhard lichte ueber den namen „winne(N)muth“ stolperte, ist lamentabel und sehr verwunderlich.. bei den vielen ueberwiegend total exotischen namen von nahost-politikern, die er sonst problemlos bewaeltigt in seinen live- schaltungen z.b. zum heute-journal u.a.
unsere, hier im VmdW-bus mitreisende @ANNE SIEGEL haette vermutlich diesen ML-TV-beitrag ueber unsere reiseleiterin spannender / besser und bestimmt humorvoller (!) gestaltet.. (als der *politik-profi* bernhard lichte) .. denn unsere hier mitreisende @Anne Siegel ist im TV und hoerfunk genre-uebergreifend.. (freelance) taetig.. von der ARD bis u.a. zur RTL-comedy.. und.. u.a. „ghostwriterin fuer kabarettisten“!
mfg. claus
November 22nd, 2011 at 16:13
claus
ich lese und staune..und finde nicht mehr, wo meike uns mitteilt, was du für einen beruf ausübst.. oder sie für einen beruf ausüben
ich bin immer wieder begeistert, über dieses wissen..und diese lust zu recherchieren…
lg
nico
November 22nd, 2011 at 17:20
@ Nico
Unser gründlicher Claus war Hoteldirektor und in der ganzen Weltgeschichte unterwegs.
Nun hat er viel Zeit sein Wissen mit uns zu teilen.
Wir haben uns alle sehr an ihn gewöhnt und möchten Kommentare mitsamt allen verfügbaren Satzzeichen nie mehr missen.
@Claus
Bonsaiformat, haha, witzig (und leider wahr).
November 22nd, 2011 at 19:01
dankeschön
November 23rd, 2011 at 08:26
@ Kristiane: Danke. Ich muss gestehen, ich habe den Link von Alpinkatze völlig überlesen (Asche auf mein Haupt . An die Möglichkeiten, verpasste Sendungen im Netz nachzuholen, bin ich noch nicht so gewöhnt. Kommt vielleicht noch…