Ankerplatz

Das Café Rimon am Damaskustor, fünf winzige Tische mit bestem Blick auf die Gasse. Mein Hafen in Jerusalem. Morgens komme ich, um Tee mit frischer Minze zu trinken, abends für ein Taybeh, ein palästinensisches Bier, gebraut nach deutschem Reinheitsgebot in der Nähe von Ramallah. Ich kenne inzwischen die Tochter, den Schwiegersohn, die beiden Enkel des Besitzers, und ich kenne seinen 90jährigen Vater, der morgens um 7 Uhr den Laden aufmacht. Nebenan ist ein Änderungsschneider, der mir meine aufgerissene Hose zusammengeflickt hat, und ein Handyladen, dessen W-Lan stark genug ist, um mir die vorbestellte Steve Jobs-Biografie auf den Kindle laden zu können. Was natürlich sinnlos war, denn zum Lesen kommt man im Rimon sowieso nicht, dafür gibt es viel zu viel zu gucken.

7 Antworten to “Ankerplatz”

  1. Uschi aus Aachen Says:

    Supergemütlich sieht das aus! (Bis auf die Querstreben des Tisches…) Da säßte ich jetzt auch lieber als in NRW, wo es heute ziemlich schauerlich werden soll.

  2. Daniela Says:

    Wunderbar!
    Wie macht sich denn der Kindle so im Gebrauch? Besser als ein Papier-Buch oder nur anders?

  3. meike Says:

    @Daniela: nur anders. Zuhause würde ich zehnmal lieber ein Buch aus totem Holz lesen, aber die Möglichkeit, sofort und an jedem Ort Zugriff auf nahezu jedes Buch zu haben, ist natürlich auf Reisen unbezahlbar.

  4. Penelope Says:

    So ein schöner Second Place *-*

  5. Penelope Says:

    Nachfrage: Welchen Kindle benutzt Du?

  6. Heidi Says:

    Meike, wenn du in Jerusalem bist: Die Old City of David ist wunderschoen. Besonders beeindruckt hat mich, dass man in den unterirdischen Wasserlaeufen (mit sehr hochgekrempelten Hosen) rumlaufen kann. Falls du dich dazu entschliesst das zu machen: Hut ab! (und Kopf Einziehen!) :)

  7. meike Says:

    @Penelope: Den Kindle Keyboard, das vorletzte Modell, glaube ich.
    @Heidi: klingt toll, aber ich bin schon wieder in Sin City Tel Aviv.