Gigantesco
Wenn ich nach einer Woche unter Barcelonesen etwas kapiert habe, dann das: Zurückhaltung ist nicht so ihr Ding. Das gilt auch und besonders für die Bauten. Gestern wollte ich mich eigentlich nur kurz in einer Schreibtischpause (sorry, wenn ich derzeit noch wenig Stadtbilder poste, ich bin bis Mitte nächster Woche mehr oder minder am Tisch angekettet) für ein Stündchen in den nahen Parc de la Ciutadella setzen und stand staunend vor diesem Monster. Andere Stadtparks stellen einen Brunnen auf und gut is’, hier ergießt sich ein Wasserfall über mehrere Stockwerke aus einer Treppenanlage mit Quadriga und Venus und Drachen, an dem auch der junge Gaudí mitgearbeitet hat. Unbeschreiblich. Was mir gut gefiel: Der Efeu kann hier wachsen, wohin er will. Ist ja schließlich auch sein Job. Und: Im wirklich schönen Park gibt es erstaunlich ruhige Ecken. Ich saß eine Stunde lesend auf einer Bank am See, guckte den zusammengeketteten Ruderbooten beim Rumtreiben zu. Und atmete. Und muss jetzt zugeben: Bei allem Fluchen über die lieben Nachbarn, besonders die blöde Kuh von gegenüber, die jede Nacht zwischen vier und halb fünf noch mal besoffen die Anlage hochdreht: Umziehen kommt nicht in Frage. Wenn man in zehn Minuten Fußentfernung einen Park, zwei Märkte (Santa Caterina und La Boqueria), drei Kathedralen und ein Meer hat, geht das einfach nicht besser in einer europäischen Innenstadt.
September 7th, 2011 at 11:51
Ich mag fehlende Zurückhaltung bei Bauten. Ehrlich. Ich fahre lieber in eine Stadt mit viel Prunk und Protz und Gold als in ein Eldorado moderner Baukunst. Ich plädiere hiermit für einen Vintage-Boom in der Architekturbranche. Renaissance 2.0. Sieht auf Fotos alles so schön aus
!
September 7th, 2011 at 11:58
Wirklich gigantisch!
Und an dieser Stelle auch vielen Dank für die schönen, neuen Wasserbilder!
September 7th, 2011 at 12:00
Das wird ja von Tag zu Tag prächtiger *-*
September 7th, 2011 at 12:02
Stichwort Kathedrale:
Gehst Du ausser zum Photographieren in die Kirchen und besuchst auch mal Gottesdienste der unterschiedlichen Religionen?
September 7th, 2011 at 12:05
@Aimée: bislang nur den in der Church of Coltrane. Ich nutze Kirchen hauptsächlich als Orte der Stille.
September 7th, 2011 at 12:10
Na mit der Infrastruktur für Leib und Seele – da kann man nicht meckern!
♥ Franka
September 7th, 2011 at 12:15
In Vollmondnächten ist es unschlagbar schön in diesem Park! (und mit etwas Glück tanzen Paare im Pavillion)
September 7th, 2011 at 12:42
Wahrlich gigantisch! Aber doch auch schön, oder? Waren Sie schon im Parc Guell? Ist zwar
touristisches Pflichtprogramm, aber die berühmte Terrasse mit Blick über Barcelona ist einfach herrlich! Unbedingt hin!
September 7th, 2011 at 13:13
Aaaah…schön.
September 7th, 2011 at 16:01
lese ich da richtig?
…..bis nächste Woche an den Tisch gekettet…..
da fand ich Ihren ersten Eintrag von Barcelona viel,viel besser
………. und eine Flasche Cava. Eine. Flasche. Cava. Nur für mich. Denn hey, dies ist der Monat, in dem gelebt wird; die protestantische Arbeitsethik habe ich in Kopenhagen hinter mich gebracht.
September 7th, 2011 at 16:12
Liebe Meike,
Sie müssen sich mit Sicherheit nicht entschuldigen oder rechtfertigen, wenn Sie mal ein paar Tage am Schreibtisch verbringen. Denn die bisherigen Bilder von Barcelona sind wundervoll!
In diesem Zusammenhang ist mir doch glatt ein Artikel von Ihnen aus dem SZ-Magazin in den Sinn gekommen:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34832
Haben Sie denn noch die genmodifizierte Schwester in Kopenhagen besucht?
Genießen Sie die Zeit, liebe Grüße!
September 7th, 2011 at 17:31
Ich finde Sie sooo beeindruckend und inspirierend, einfach nur toll