Hoch hinaus & bodenständig

La Seu, das Licht, heißt im Voksmund die alte Kathedrale von Barcelona, auf die ich heute eher zufällig gestoßen bin (gibt es was Schöneres, als ohne Stadtplan in konzentrischen Kreisen um eine neue Wohnung zu mäandern?). Sehr hell ist sie nicht, man muss ihr schon aufs Dach steigen, um das Licht zu sehen. Aber dann!

Noch schöner als die Kathedrale selbst ist der Kreuzgang mit seinem palmenbewachsenen Innenhof und den 13 schnatternden Gänsen – für jedes Jahr, das die Schutzheilige der Kathedrale, Santa Eulalia, gelebt hat, eine.

In den Gassen des Born hat sich die baskische Variante der Tapas (oder die spanische Variante des smørrebrød?) durchgesetzt: pintxos. Kleine Häppchen, meist auf Brot, zusammengehalten von einem Holzspieß. Man sammelt die Spießchen, nach ihrer Anzahl wird später abgerechnet. Man steht an der Bar, trinkt ein Glas Weißen (oder zwei) und debattiert mit den Nebenstehenden über die besten pintxos. Hin und wieder bringt jemand aus der Küche einen neuen Teller (Mini-Chorizos!) und alle stürzen sich drauf. Die perfekte 15-Uhr-Mahlzeit.

Zwischen Picasso-Museum und Santa Maria del Mar liegt diese Pintxo-Bar, die zum baskischen Kulturzentrum gehört und als eine der besten gilt:

Euskal Extea, Placeta Montcada 1-3

19 Antworten to “Hoch hinaus & bodenständig”

  1. Franka Says:

    Mindestens fünf Spießchen.

    Jawohl.

    Und mäandern Sie weiter und weiter.

    Franka

  2. Ingrid Says:

    Wo Sie gerade Santa María del Mar erwähnen, ein Buchtipp zu der Kirche und zu Barcelona:
    Ildefonso Falcones “Die Kathedrale des Meeres”. Ist im Fischer Verlag erschienen, gibt es aber noch nicht als E-Book.
    Beste Grüße aus Mexiko,
    Ingrid

  3. Kristiane Says:

    Oh Gott dieses Essen. Es wäre mein Verhängnis.

  4. Astrid Says:

    Und schon wieder Pfützchen unter der Zunge. Thanks! ;-)

    Warum ist da ein Grasshopper an der Kirche?

  5. martha Says:

    krämerstochter, is klar.

  6. bling.bling Says:

    mhhm. da fällt mir ein, ich war noch nie in barcelona! herrje.

  7. Uschi aus Aachen Says:

    @Astrid: Vielleicht, weil eine der 10 biblischen Plagen – soll deshalb draußen bleiben?

  8. susanne Says:

    jaaaa! die Pintxo Bar ist einfach grandios, In Barcelona angekommen führt mich mein Weg schnurstracks dorthin. Ich habe mal 9 Monate im Barrio Gotico gewohnt, Damals war es noch so herrlich verrucht und runtergekommen. Nicht ganz ungefährlich aber für mich das schönste, lebendigste Viertel.
    Das Frühstük habe ich im morgendlichen Getümmel des Marktes eingenommen.
    Viel Spaß beim Mäandern in meiner Lieblingsstadt!
    schwelgende Grüße, Susanne

  9. Penelope Says:

    Das Licht des Südens leuchtet ja auf den Bildern – und Tellern, Eyecatcher *-*

  10. helen Says:

    auf diesen Monat habe ich mich gefreut, da ich schon einmal in Barcelona war. Leider muss ich alles nachlesen, denn ich fliege heute in Urlaub und komme leider (wegen dem Lesen im Blog hier) bzw. zum Glück (wegen langem Urlaub) erst Anfang Oktober wieder zurück. Da sind Sie schon in der nächsten Stadt.
    Unsere Ferienwohnung lag damals auch mitten in der Stadt in einem ganz normalen engen Wohnhaus. Wir waren dort vermutlich die einzigen Touristen.
    Ich wünsche Ihnen viele neue Eindrücke in dieser pulsierenden Stadt.
    Hezrliche Grüße, helen

  11. Toni G. Says:

    Die baskische Küche gilt als eine der besten der Welt. Und San Sebastian als eine der schönsten Städte Spaniens. Sicher, dass die die iberische Halbinsel noch mal verlassen wollen? Die James-Bond-Szenen, die in Havanna spielen, wurden in Cadiz gedreht – sie könnten uns also alles mögliche vorgaukeln. Und die Schönen Lissabon und Porto liegen auch noch auf der Peninsula und locken mit atlantischer Luft, Mentalität und Weite. Noch so viele mögliche Monatsziele auf so kleinem Raum.

  12. Fee Says:

    Ich habe mich schon sehr auf diesen Monat gefreut. Nach Barcelona will ich schon so lange mal. Ich werde alle Eindrücke aufsaugen wie ein Schwamm. Und den Grashüpfer an der Kirche finde ich schonmal ganz bezaubernd. So etwas reicht, um meinen Tag wunderbar werden zu lassen. Danke :) !

  13. Gabriella Says:

    Hallo Meike,
    die Kathedrale ist schon mal sehr schön…vor der Kathedrale gibt es manchmal so eine Art
    Volkstanz, sehr anrührend! Da wird ein großer Kreis gebildet und es spielen ein paar Leute
    eine etwas schräge Musik, ich mußte immer ein wenig heulen, weils so heimelig war.

    Weiter noch viel Spaß, aber vergessen Sie meinen Tip mit dem “HOSPITAL…..” nicht!

  14. claus Says:

    „la cathedral de la santa creu i santa eulàlia“ ( la seu) am „plaça de la seu“ – im „barri gòtic“ distrikt gelegen – war drehort fuer den nach dem roman des deutschen schriftstellers patrick suesskind entstandene film „das parfuem“ ..

    … die szenen, in denen grenouille .. von pater terrier aufgenommen wird – spielen unter anderem in dieser von fr.m.winnemuth (oben) „vorgestellten“ „cathedrale de la santa creu i santa eulàlia“ in barcelona (wie uebrigens die gesamten anfangsszenen, obwohl die handlung in paris angesiedelt ist)…

    die bezeichnung „la seu“ (volksmund: ‚das licht’) stammt vermutlich eher von der location dieser kirche an der „plaça de la seu“ – und hat weniger mit der „helligkeit“ im innern dieses gebaeudes zu tun..

    auf das ‚dach’ dieser kathedrale muss man nicht unbedingt
    (wie unsere „sportliche“ „reisefuehrerin“ fr.m.winnemuth) ‚steigen’ .. man kann auch bequem mit einem dem aufzug (!!) auf das dach der kathedrale fahren. (gebuehr: zwei euro) .. der aufzug befindet sich im kirchengebaeude auf der linken seite in der „capella de les ànimes del purgatori“ zwischen schiff und apsis. ..

    @astrid / @uschi/AC:
    bemerkenswert ist die reiche ornamentik an der kathedrale „la seu“ in barcelona .. mit wasserspeiern.. (spanisch und katalán: gárgolas) – zu diesen anspruchsvollen arbeiten in stein gehoert hoechstwahrscheinlich auch diese figur einer „heuschrecke“ (spanisch: ‚saltamontes’ oder ‚caelifera’ / mexikanisch: ‚chapulines’ ) an der kirchenmauer…

    mfg.
    claus

  15. meike Says:

    @Claus. Schnelle Korrektur: Der Aufzug ist kostenlos und auch der einzige Weg, nach oben zu kommen. Er befindet sich etwas versteckt in der Capilla de los Santos Inocentes o de las Ánimas del Purgatori.

  16. claus Says:

    PS:
    der KATALANISCHE ausdruck/ die katalanische bezeichnung / der ‘namens-zusatz’ — “LA SEU” bedeutet „DER BISCHOFSSITZ“.

  17. jochen Says:

    und wann immer der sinn nach gaudí steht: nicht die colonia guell vergessen, diese kleine von gaudí entworfene industrie- und arbeiterwohnsiedlung. daneben eine aberwitzige kapelle, ursprünglich nur die krypta einer kirche gedacht, die die ausmasse der sagrada familia bei weitem übertreffen sollte.
    und einmal grosskotzig fisch essen gehen?: ‘botafumeiro’

  18. claus Says:

    @meike winnemuth:
    (“schnelle korrektur”): aus bautechnischen- und sicherheits- relevanten / feuerpolizeilichen- (in katalonien/spanien und in ganz europa geltenden..) -vorschriften.. ist ein “aufzug” / “lift” in einem oeffentlich zugaenglichen gebaeude niemals “DER EINZIGE” weg um hinunter- oder -hinauf zu gelangen..

    ..wegen eines moeglichen defekts am aufzug.. (oder wegen stromausfall !) muss es (!) zwangslaeufig auch einen “fussweg/treppen/leitern” vom dach der “la seu” hinunter / bzw. von unten auf das (von touristen besuchten) dach geben..

    “dachbesichtigung” kostete zu meiner zeit (bin aus der “generation festnetz”) noch 2 euro ..

    vlg
    claus

  19. angelika Says:

    @Gabriella und auch an meike:

    der volkstanz ist sardana, DER katalanische volkstanz schlechthin und das wäre doch noch ne aufgabe: ein paar stunden nehmen bzw. einfach mittanzen (sonntags einfach vor der katedrale oder im parque ciutadella, auch gleich neben Ihrem zuhause). klappt vielleicht auch besser als tango…