Guten Morgen
Montag, kurz vor neun im Xiangyang-Park. Ich war mit ein paar Leuten zum Frühstück verabredet, stand so in der Gegend herum und guckte den Damen oben beim gemeinsamen Tanz zum Radetzky-Marsch zu. Frauen werden hier mit 55 pensioniert, Männer mit 60, da ist viel Tagesfreizeit zu füllen. Auch von dem reizenden Herrn unten, einem Wasserkalligraphen. Wasserkalligraphie ist ein beliebtes Hobby: Meist werden Segenssprüche oder Redensarten mit Wasser auf das Pflaster geschrieben. Nach wenigen Minuten sind sie verschwunden, einfach weggetrocknet.
Der alte Herr, ein pensionierter Arzt, der übrigens eine kleine lila Wäscheklammer am linken Ohr trägt (gegen seine Schlaflosigkeit, erklärte er), fragte, ob er mich malen dürfe. Klar, nur zu!
Es war, glaube ich, einer meiner Lieblingsmomente der bisherigen drei Monate. Und wieder mal eine Lektion darin, den Augenblick zu lieben.
April 11th, 2011 at 07:48
Liebe Meike,
ich bin ganz ergriffen von deiner Schilderung dieses älteren Mannes: diese Becheidenheit etwas zu malen und das nur für einen kurzen Augenblick- es rührt mich total.
Auch ich liebe deinen Blog! Du musst aber ganz offensichtlich nicht nur ein Händchen für’s Schreiben haben, sondern auch für Begegnungen mit Menschen im realen Leben. Es ist sehr schön lesender Weise mitzuerleben, was für nette Kontakte sich immer wieder für dich ergeben.
Liebe Grüße
Trine
April 11th, 2011 at 07:51
wow, sowas habe ich vorher noch nie gesehen.
sehr beeindrucken, rührend und bezaubernd – für den augenblick!
April 11th, 2011 at 08:01
ergreifend.
April 11th, 2011 at 08:03
Das hat auch mich sehr gerührt. Was für eine Geste, was für eine Begegnung! Ein Moment der im Herzen bleibt.
April 11th, 2011 at 08:07
und weil dieser Augenblick mit vielen geteilt wird, ergeben sich weitere große Momente.
Danke für die vielfältigen Impressionen, dir nur dann flüchtig sind, wenn sie nicht im Gedächtnis haften bleiben. Dank dieses Blogs aber bleiben sie erhalten.
Mitreisegrüße
April 11th, 2011 at 08:14
Ui, toll!
Moechte man festhalten und geht doch nicht…
April 11th, 2011 at 08:24
Ich glaube, dass Sie freundlich durch die Welt gehen, deshalb erleben Sie auch solche Begegnungen.
Ein wunderschöner Moment.
April 11th, 2011 at 08:35
Liebe Meike, der nette Herr hat Dich wunderbar wiedergegeben, schade, daß es nur für kurze Zeit ist. Was bedeuten die Schriftzeichen am Rand ???
Diese Art der Entschleunigung gefällt mir.
Sonnige Grüße aus HH, Gisela
April 11th, 2011 at 08:47
Eine tolle Begegnung!
Ich wünsche ihnen weiterhin so ergreifende Momente auf der Reise!
April 11th, 2011 at 09:09
Gänsehaut pur! Und wie schön, dass Du es doch “fest” halten konntest (für uns *lächel*)
April 11th, 2011 at 09:14
ach, wie schoen! Wenn ich sowas sehe, dann weiss ich, warum ich hier doch gerne lebe.
April 11th, 2011 at 09:46
Wasserkaligraphie. Ich wusste nicht, dass es das gibt. Soooo schön!
April 11th, 2011 at 10:12
Man könnte es auch in die Wasser-Bilder-Gruppe schieben.
April 11th, 2011 at 10:23
grandios! danke für’s teilen…
April 11th, 2011 at 12:32
Welch ein Geschenk!
April 11th, 2011 at 12:34
Es sind diese AugenBlicke.
Das Lächeln.
- weltumfassend -
April 11th, 2011 at 14:46
Die Atmosphäre auf den Bildern ist so unglaublich friedlich.
April 11th, 2011 at 15:27
Wow. Das habe ich noch nie gesehen. Bin begeistert.
April 11th, 2011 at 15:55
Wie wunderwunderschön ist das denn!
April 11th, 2011 at 15:59
Wunderschön
April 11th, 2011 at 17:22
Dazu kommt mir folgender Liedtext in den Sinn:
“völlig gleich/ wie oft du auf die uhr schaust/ es bleibt jetzt/ egal wie du dich hetzt/ egal wo du bist/ verrät ein blick auf den kalender/dass immer heute ist [...]
völlig gleich/ was dich auch immer im moment hält/ halt es fest/bevor es dich verlässt/ bevor du vergisst/ dass du noch alle zeit der welt hast/ bis es morgen ist”
(spaceman spiff, “ab heute immer jetzt” vom Album “und im Fenster immer noch Wetter” – http://spacemanspiff.bandcamp.com/track/ab-heute-immer-jetzt-2)
Wasserkalligraphie ist eine sehr schöne Idee – und bedarf weniger Aufwands als z.B. eine Eisskulptur. Ich selbst fröne der S(tr)andkalligraphie, wo meine Worte dann bald Beute der Brandung werden.
April 11th, 2011 at 22:40
@jule: Wunderschöner Songtext!
April 12th, 2011 at 00:55
wie schön, gleichgesinnte im Geiste zu treffen – wenn auch nur virtuell!
April 12th, 2011 at 06:31
Wunderschön!
April 12th, 2011 at 07:10
bin ganz mit Sigrid einverstanden.
April 12th, 2011 at 21:21
Wie schöön!
April 13th, 2011 at 11:47
Wasserkalligraphie – wie schön ist das denn? Eine wunder, wunderbare Entdeckung. vielen Dank
April 14th, 2011 at 09:16
kalligraphie ist in china ja bekanntlich eine kunst – die natürlich auch viel geübt werden will. da man ja nicht alles mit tinte vollmalen kann, üben viele menschen mit pinsel und wasser – das braucht nicht viel platz (weils ja gleich wieder eintrocknet), ist billig, man ist draußen und hat gesellschaft.
typisch chinesisch: pragmatisch und gesellig!