Marine Drive

Marine Drive ist eine etwa drei Kilometer lange Küstenstraße, die zum Feinsten zählt, was Mumbai zu bieten hat. Warum, hat sich mir zunächst nicht erschlossen, als ich die runtergekommenen Häuser sah, die sich hier aneinanderreihen. Teilweise wunderschöne Dreißiger-Jahre-Bauten, aber alle schwer gebeutelt vom Monsun. Drinnen, so sagte man mir, herrsche teils große Pracht, aber Geld in die Fassade stecken? Wozu? Die nächste Regenzeit kommt bestimmt.

Die Straße entfaltet ihre ganze Magie erst in der Dämmerung. Dann hocken alle dicht an dicht auf der Kaimauer, um der Sonne beim Untergehen zuzuschauen. Und tatsächlich, da wird sogar der Moloch kurz romantisch.



Auf dem Dach des Ambassador Hotels gibt es ein rotierendes Restaurant, und selbst das gewinnt in diesem Licht. Vielleicht mal hoch die nächsten Tage.

17 Antworten to “Marine Drive”

  1. Judith Says:

    Es muss jetzt einfach mal raus: ich bewundere ihr durchhaltevermögen in mubai. ich glaube ich wäre längst geflüchtet. hut ab!

    allerliebste grüße von der “weichei”reisenden

  2. septembersonne Says:

    Der Sonnenaufgang oder Untergang (?) ist hübsch. ;)

  3. kaltmamsell Says:

    Oh, vielen Dank: Auch den Marine Drive kannte ich bislang nur aus den Beschreibungen in Irvings “Son of the Circus”.

  4. nico Says:

    ich wünsche von herzen eine tolle zeit mit der freundin…
    ich werde das lesen jeden tag vermissen..
    und ich hoffe, dass manche hier einfach mal lernen nicht immer den senf dazu zu geben… manchmal muß man sich bissige kommentare einfach verkneifen..

    lesen.. und lesen lassen:o)

  5. nelly fleckhaus Says:

    Mumbai ist nichts für mich. Egal, welche Ecke. Vielleicht hat mich das Leben im Bergischen Land schon so geprägt, dass ich große Städte mit viel Beton und Luftverschmutzung nicht mehr aushalten mag.
    Gute Reise
    Nelly

  6. Toni Says:

    So ein rotierendes Restaurant hoch oben in der Luft gab es in HH auch mal, erinnern Sie sich? (Fernsehturm).
    Die Häuser am Marine drive – wäre sicher spannend, so eine Bude mal von innen zu sehen. Und zu erfahren, was für Leute dort wohnen. Ausländer? Reiche Inder? Familien? Investmentbanker?
    Grüße aus dem kaltsonnigen Hamburg!

  7. saxana Says:

    Sie werden mir sehr fehlen während der Pause.

  8. Toni G. Says:

    Smog macht einfach die zartpastelligsten Sonnenuntergänge ;-)

  9. Marie Says:

    @toni g.

    LOL

  10. Antje Says:

    Ich habe gerade entdeckt, dass Sie Riga aus ihrer Städteliste gestrichen haben. Schade, denn dort hätte ich den perfektesten aller perfektesten Café-Tipps für Sie gehabt.
    Ich wünsche Ihnen trotzdem noch viel Spaß auf ihrer Reise und werde Ihren Blog natürlich weiterhin verfolgen.
    Viele Grüße von der Nordsee,
    Antje

  11. Jutta Stegemann Says:

    Danke für das Bild von dem haus auf Marine Drive, in welchem ich vor 17 Jahren gewohnt habe (das erste Bild) … die Häuser sind vom Monsun gezeichnet aber Wohnungen im Innern sind herlich, wunderbar, prächtig, Art-Deco vom Feinsten….
    Lieben Gruß
    Jutta

  12. Dievommond Says:

    “und ich hoffe, dass manche hier einfach mal lernen nicht immer den senf dazu zu geben… manchmal muß man sich bissige kommentare einfach verkneifen..”

    ach lieber Nico! irgendwie fuehle ich mich da angesprochen…war aber nicht bissig gemeint von mir.

  13. Pudi Crasemann Says:

    Ooooh, das war bis zur 7.Klasse mein Schulweg…. in den swinging sixties…

  14. meike Says:

    @Pudi: mehr, mehr, mehr! Woran erinnerst Du Dich noch?

  15. Pudi Crasemann Says:

    an unendlich viel…
    liebe Meike,
    Breach Candy, Gymkhana, Marve, Racecourse, Chore Bazaar, Crawford Market, Hanging Gardens, knietief überflutete Straßen im Monsoon, Parties meiner Eltern, die einen riesigen verrückten anglo-indischen Freundeskreis hatten. Im Yacht Club kaufte meine Mutter Rindfleisch und andere importierte Esswaren. Postcolonial times…
    Ich liebte Indien und Bombay – auch als ich mit 29 nochmal da war. Meine Eltern liebten es, sie waren 20 Jahre dort. Und es war schon damals ein Moloch (40J. her…) Meine Mutter wollte nie mehr zurück nach Indien, weil sie vor dem Heimweh dorthin solche Angst hatte
    .
    Mit Kinderaugen betrachtet war es dort eben wie es war. Und dieses Gefühl kann ich noch immer nicht abschütteln. Alles menschliche und unmenschliche war immer so nah beieinander. Alles war immer wahnsinnig intensiv – Farben, Gerüche, Lärm, Agressionen, Herzlichkeit – allles!
    Aber meine Erinnerungen sind aus einer anderen Zeit
    Deine Eindrücke sind aktuell
    Ich komme gerade aus Peru und stellte fest, dass das keine allzu fremde Welt für mich als Europäer ist. Asien und Afrika sind anders. Jeder Kontinent auf seine Art. Andere Werte und Ordnungen als die, die wir in der westlichen Welt schätzen (sollten).
    Nach Buenos Aires möchte ich nun auch mal – da hast du mir den Mund wässrig gemacht.
    Wirst du auch in Goa sein? Da hätte ich die Adresse von in den 60ern in Bombay und Kalcutta aufgewachsenen Engländern, die dort ein ganz nett aussehendes Guesthouse haben…
    Weiterhin BON VOYAGE, we´ll be following you
    xxx

  16. Pudi Crasemann Says:

    Ach, und Narimanpoint, wo jetzt das Oberoi steht, war noch nicht mal aufgeschüttet worden, das war noch offene See…

  17. meike Says:

    @Pudi: danke für die Erinnerungen! Gegen Ende bin ich mit Mumbai/Bombay auch noch warm geworden. Es war einfach nur die Überforderung am Anfang, die Stadt war zu viel für mich.