Ein bisschen Frieden
„Dear friend”, so beginnt Ghandi seinen Brief, adressiert an “Herr Hitler, Berlin, Germany”, datiert auf Juli 1939, kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs. Er habe bisher trotz der Bitten seiner Freunde nicht schreiben wollen, weil er befürchtet hatte, ein Brief werde als Impertinenz empfunden. „Es ist offensichtlich, dass Sie heute der einzige Mensch auf der Welt sind, der einen Krieg verhindern kann, der die Menschheit vielleicht in den Zustand der Barbarei zurückwirft“, appelliert er an Hitler mit Verweis auf seinen eigenen Pazifismus. „Ich erhoffe Ihre Vergebung, sollte ich mich geirrt haben. Ihr aufrichtiger Freund, M. K. Ghandi“
Der Brief hängt im kleinen Ghandi-Museum, das in seinem Wohnhaus von 1917 bis 1934 eingerichtet ist, einem schönes Holzhaus in einer ruhigen Seitenstraße mit alten Villen. Ich war hiergegangen auf der Suche nach einem Gegengift, und ich habe es gefunden. Im Haus hängen vor allem Fotos, es gibt aber auch eine Rekonstruktion seines Wohnraums und, im obersten Stock, liebevoll gebastelte Dioramen mit Szenen aus seinem Leben. Die meisten haben einen bezaubernden Augsburger Puppenkisten-Charme, zu Tränen gerührt aber hat mich die Darstellung der Todesszene von Kasturba, mit der Ghandi 62 Jahre lang verheiratet war: er im Schneidersitz, sie mit dem Kopf in seinem Schoß. Sie wurden mit sieben Jahren miteinander verlobt, bei der Hochzeit waren sie 13 und 12.
Im Erdgeschoss: die Bibliothek, eine Oase. Mumbai nimmt und gibt.
Mani Bhavan, Mahatma Gandhi Museum, 19 Laburnum Road, Mumbai, Maharashtra 400007, 022 23805864
März 11th, 2011 at 20:25
Schön zu sehen das das Gegengift geholfen hat
März 11th, 2011 at 22:42
hallo frau winnemuth,
frage: welche stadt werden sie waehlen, als ersatz fuer tokyo im april ?
oder haben sie vor – im april in japan zu “helfen”
vlg.: K. Lender
März 11th, 2011 at 22:53
Wie rührend das Szenario der Sterbeszene…da kommen mir auch die Tränen.
März 12th, 2011 at 07:49
Und der Brief an Hitler (“Dear friend…”)…schade, dass nicht überliefert ist, wie Adolf H. guckte, nachdem er von Gandhi auf diese Art angesprochen worden ist.
Werde heute in der Buchhandlung mal nach einem Buch über Gandhi schauen. Der Mann interessiert mich, ich weiss zu wenig über ihn.
März 12th, 2011 at 09:31
Liebe Meike,
Hier wiederhole ich ein Kommentar die ich gestern in “Eine Familiengeschichte” (www.vormirdiewelt.de/?p=919)
gestellt habe,
ich befürchte nur das ich zu späht war und keine oder nur sehr weniger alte Einträge lesen, deswegen auf diesen Weg hier noch mal
Andras Says:
März 11th, 2011 at 10:06
Liebe Meike,
wir können nicht alle Schicksale diese Welt ändern oder heilen, ich glaube es gibt eine Menge Schicksale von Babys die sogar schlimmer sind als das hier berichtet, trotzdem, als ich das gelesen habe, es hat mich sehr getroffen, ich bin die Tränen nah.
Können wir irgend etwas tun um dieses Kind ein würdiges Leben zu ermöglichen?
Ich weis, Geld ersetz nicht fehlende Liebe und kann Wunden nicht heilen, aber vielleicht hilft ein würdigen Zukunft zu haben und ein geordnetes Leben zu führen.
Konkret:
Wir möchten diesen Kind helfen, schnell und ohne Umwege.
Deswegen möchte ich hier unter alle die diesen Blog lesen eine Spendenaufruf für diese Kind starten.
Ohne Spende Bescheinigung, ohne irgend eine Hilfsorganisation die 50% verschlingt, einfach schnell und unkompliziert.
Wir zahlen Ihnen auf Ihre Konto den Spende Betrag und Sie leiten es weiter an die Zuständige Stelle die dieses Kind Helfen kann, ist das Möglich? Das wäre meine Aufgabe an Sie für Munbai
Von unsere Seite können wir 100 € spenden, es ist nicht viel, aber wenn alle mitmachen könnte ein gute Betrag zusammen kommen.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Kraft und eine schöne Zeit auf die Reise, leider wird Tokio nach dem Erdbeben heute wahrscheinlich auch kein Zuckerschlecken..
Herzliche Grüße
März 12th, 2011 at 11:59
@Andras: Ich finde Ihre Initiative toll, aber ich fürchte, eine zuständige Stelle zur Hilfe des Jungen gibt es in diesem Fall nicht. Er ist nicht in der Obhut der Behörden, so etwas wie ein Jugendamt gibt es hier auch nicht, er lebt vermutlich wieder bei seiner Tante mütterlicherseits. So entsetzlich dieser Fall ist, so wenig sehe ich eine Möglichkeit, direkt zu helfen. Ich versuche aber herauszufinden, wie es in dieser Geschichte weitergegangen ist.
März 12th, 2011 at 14:11
@Andras – Was für eine gute und spontane Idee! Sollte es bei der konkreten Umsetzung Probleme geben, – das könnte ich mir nämlich vorstellen – liesse sich Ihr Vorschlag eventuell modifizieren: Vielleicht “findet” Meike einen Kindergarten, ein Kinderheim oder ein Waisenhaus, das sich über eine Zuwendung freut.
Ich erinnere mich gern an eine Afrikareise mit einem Stopp mitten im Nirgendwo in Zambia – wir Zugreisende haben spontan die Patenschaft für einen Brunnen übernommen. Die nächste Wasserstelle lag 5 km von der Schule entfernt. 1.200 USD war wirklich nicht viel für uns 50 Europäer. Unser Reiseleiter hat die Überwachung übernommen – nur ein Tropfen auf dem heissen Stein Afrika, aber für “unsere” eintausend Schulkinder ein grossartiges Ergebnis!
Will sagen: Axel und ich sind dabei!
März 13th, 2011 at 10:55
Aimée, Danke für die Unterstützung, ich finde es ist ein tolle Idee, die Bestimmung des Geldes soll Meike entscheiden, es wäre natürlich schön wenn wir diese einen Kind helfen könnten aber ich verstehe die Problematik, wenn es nicht geht bin ich auch dafür eine Spende für Irgend eine Organisation zu machen die sich um diese Kinder kümmert, wenn es so etwas dort gibt.
Wir sind dabei