Mein wunderbarer Friseursalon
Der Tipp kam von einer Kollegin: „Wenn du in Havanna bist, ein Supertip – der Friseurladen ARTECORTE von Papito – ich verrate nichts, Du wirst ausflippen, Deine E.“ Der Supertip war gar nicht so leicht zu finden: In Reiseführern kommt er nicht vor, die Straße, in der er sich befinden soll, wird gerade umgepflügt, ein Schild war auch weit und breit nicht zu entdecken. Also einfach mal die Treppe hoch und überall klopfen. Im zweiten Stock öffnete sich eine Tür – zu einem Friseurparadies. 100 Jahre alte Friseurstühle und Barbierinstrumente, antike Scheren, Rasierer, Spiegel und Bürsten, an den Wänden Gemälde, die alle im weitesten Sinn mit Haarschneiden zu tun haben – claro, dass ich mich sofort zu einem Haarschneidetermin angemeldet habe, es war sowieso mal wieder fällig.
Papito – Gilberto Valladeres – ist weitaus mehr als ein Friseur, er ist das Epizentrum der kubanischen Friseurszene. Neben seinem eigenen Salon und Haarschneidemuseum organisiert er verschiedene Kommunalprojekte, darunter ein jährliches Friseurfestival, bei dem hunderte von Haarkünstlern die Plaza Vieja in einen gigantischen Outdoor-Salon verwandeln. Schwieriger war es, mit ihm darüber zu verhandeln, wie viel Zentimeter bei mir runter sollten – er spricht kein Englisch, mein Friseur-Spanisch tendiert gegen null („mas corto, pero no demasiado“ – und was heißt „schräger Pony“ auf spanisch?). Irgendwann habe mich einfach per internationaler „Mach einfach mal“-Geste ganz in seine Hände begeben: Et hätt ja immer jot jejange. Und tatsächlich: Er hat mir einen der besten Schnitte dieses Jahres verpasst, fabelhafte Arbeit. Hier auf dem Foto noch mit Gewalt glattgeföhnt, aber gegen meine Wellen hat keine Friseur-Frisur lange eine Chance.
Hinterher saßen Annette, eine Kubanerin und ich einträchtig in einem winzigen Raum im Obergeschoss, die Kubanerin für neue Wimpern, wir für Mani- und Pediküre, immer hübsch reihum. Ein großartiger Morgen.
Salon de Belleza Artecorte, calle Aguiar 10 entre Peña Pobre y Avenida de las Misiones, Habana Vieja
Dezember 13th, 2011 at 17:56
*kreiiiiisch* meike, wie schööööööön
super siehste aus.. ganz klasse!
kompliment
Dezember 13th, 2011 at 17:59
Das hat Charme und verdient wirklich den Namen FriseurSALON.
Dezember 13th, 2011 at 18:20
oh, wie toll ist das denn ? und sieht ganz entzückend aus !
Dezember 13th, 2011 at 18:49
Das ist aber wirklich ein sehr begabter Friseur!
Dezember 13th, 2011 at 18:49
Ich will auch!!! “Et hätt ja immer jot jejange” – sieht toll aus *-*
Dezember 13th, 2011 at 18:52
Friseurbehandlung muss ja sein, doch anschließend erst mal schnell nach Hause und durchbürsten, bis es wieder mein Kopf ist. Ich verkrampfe mich beim Friseur weit mehr als beim Zahnarzt.
Aber Sie, liebe Meike, können sich mit dem Putz wirklich sehen lassen. Alles an Ihnen leuchtet.
Diese schöne, nostalgische Atmosphäre (ganz rührend der Kinderstuhl) würde vielleicht auch mich weich und gefügig werden lassen – es war jedenfalls ein toller Tipp der Kollegin.
Dezember 13th, 2011 at 19:04
Wie das Eintauchen in einen Märchenfilm mit einem märchenhaft schönem Frisurergebnis!!!
Herzlichst!
Franka
Dezember 13th, 2011 at 19:06
Sieht toll aus.
Dezember 13th, 2011 at 19:51
Freut mich, dass es geklappt hat.
Deine E.
Dezember 13th, 2011 at 19:57
Hallo Meike,
einfach wunderbar! Ein Foto besser als das andere und die Frisur sitzt Da hat der Begriff “Salon” tatsächlich noch Berechtigung!
Weiterhin noch eine schöne Zeit für Sie und Annette….
Grüße
Sophie
Dezember 13th, 2011 at 20:16
Wer so viele so schöne Fotos zeigen kann, findet irgendwo auf der Welt auch ein 20 Jahre jüngeres Double!?…
Und das jetzt nach fast einem Jahr, ausgerechnet in Havanna! Unglaublich und wieder wirklich schön!
Ich will noch gar nicht daran denken, was ab Januar wird und was ich mit dem freien Platz in meiner Lesezeichenleiste anfangen soll. Ich hoffe sehr und wenn dann freue ich mich auf das … Buch!
Schon jetzt Danke für das tolle Jahr (eigentlich sind es ja zwei…)!
Dezember 13th, 2011 at 21:34
warum gibts sowas nicht in Deutschland??? Das sieht ja soooooo toll aus!!! Da machen Friseurbesuche Spaß!!
PS; sieht in der Tat sehr gut aus!
Dezember 13th, 2011 at 23:14
Toller Haarschnitt! Und der Salon…ein Träumchen.
Dezember 14th, 2011 at 07:16
Ich reise fast von Beginn als stiller Passagier in dieser illustren Gesellschaft mit, genieße die informativen Reiseberichte und die herrlichen Bilder, die Frau Winnemuth uns allen mitgibt. Einen ganz herzlichen Dank dafür, dass wir von daheim das alles miterleben dürften.
Nebenbei interessant zu beobachten, wie die Reisegesellschaft miteinander korrespondiert. Das würde schon eine ganze Abhandlung ergeben – smile. Irgendwo ein Spiegelbild unseres täglichen Lebens.
Ich wünsche Frau Winnemuth nebst ihrer Freundin Frau Hoberg und allem Mitreisen einen gelungenen Reiseabschluss. In Kölle sagen wir immer “Nix bliev wie et is” (auf deutsch: Nichts bleibt, wie es ist),
In diesem Sinne zitiere ich den LUTHER: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen… oder in der Originalversion :..” et in terra pax hominibus bonae voluntatis “in Tagen wie diesen sollte man sich die Worte wirklich mal durch den Kopf gehen lassen…
Sabina
Dezember 14th, 2011 at 07:27
oh ganz grosses friseur kino!! wOw.
Dezember 14th, 2011 at 08:30
Wirklich wunderbar, der Salon und Ihre Frisur. Sehr gerne würde ich das Friseurfestival sehen: ein Outdoor-Salon, das hat doch auch was. (Danke, wiederum, fürs Teilhabenlassen.)
Dezember 14th, 2011 at 09:16
Dabei fällt mir ein herrlich passender Satz ein… Leider weiss ich nicht mehr, wo ich ihn gelesen habe. ” Manche Frauen haben Frisuren, andere haben Haare”.
Sie sehen jedenfalls wirklich zauberhaft aus…
Dezember 14th, 2011 at 10:02
@ Gunda. Hihi, den Haare-Kommentar haben Sie vermutlich hier gelesen. Auf der Fragen-Seite. Mir ist er auch im Kopf geblieben, weil ich ihn so treffend fand.
Dezember 14th, 2011 at 10:10
Kompliment und dann auch noch den Luxus einer Mani- und Pediküre genießen können.
Dezember 14th, 2011 at 10:35
Sehr schön geworden, die Frisur. Wobei ich skeptisch wäre, mich von Papito frisieren zu lassen, angesichts dessen, was er auf dem Kopf trägt … Aber ich lasse mich ja auch beim Optiker ausschließlich von Leuten beraten, die selbst eine Brille tragen, ich bilde mir ein, nur die wüssten, worauf es ankommt. Womit ich mich im Endeffekt um die Erfahrung bringe, die Sie gemacht haben, selbst schuld.
Dezember 14th, 2011 at 12:30
…bisher bin ich monatelang eher auf den hinteren (auch sehr bequemen) Plätzen des “kunterbunten” blauen Reisebusses mitgeschaukelt und habe einfach nur still in mich hinein genossen – nun muss ich doch endlich mal nach vorn zur Fahrerin und würde gern sagen: BITTE BITTE noch eine Runde! Wäre es möglich, mein Jahresticket von 2011 auf 2012 zu verlängern Bisher war jeder Halt so spannend und hat mich freudig auf den Sitz hopsen lassen! Bin selbst aus eigener Reiseerfahrung ein Südamerika-Fan! Vielleicht dürfen wir ja doch hoffen auf die Ansage: “Nächster Halt: …”!
Alles Gute für was auch immer die Zukunft bringt!
Dezember 14th, 2011 at 12:40
Genial …. und seeeehr hübsch!
Dezember 14th, 2011 at 15:04
@zahnwart..
dann müsste man aber den friseur nehmen, der dem eigenen friseur die haare schneidet ;-D
Dezember 14th, 2011 at 18:46
@Zahnwart: Du weisst aber schon, dass viele Optiker Brille tragen, obwohl sie gar keine brauchen. Des Effektes wegen. Ich weiss das aus verlässlicher Quelle. Meine Tochter ist Optikerin.
Grüsse
Barbara
Dezember 15th, 2011 at 11:04
@Barbara: Ich ahnte so etwas schon …
Dezember 15th, 2011 at 14:07
Wie sieht denn jetzt Ihre Frisur aus, wenn die Wellen wieder zum Vorschein kamen? Sind Sie noch weiterhin zufrieden?
Ich gehe heute Abend zu einem neuen Friseur hier in den USA, ich hoffe mal, dass die Verständigung klappt, was ich genau möchte, ist ja schon in Dtl. nicht so einfach.
Dezember 15th, 2011 at 14:55
Und ich habe per Zufall im Sommer eine Frau entdeckt, die in München ins Haus kommt, sensationelle Geschichte, sie schneidet fantastisch (Vidal Sasson History), wer Interesse hat: http://www.mobiles-hairstyling.de
Dezember 15th, 2011 at 15:10
Auch ich bin bisher still “mitgereist” und habe Ihre Beiträge genossen. Ich habe mich über jeden Bericht gefreut und hatte so einen ganz besonderen Jahresbegleiter.
Jetzt wo das Jahr sich dem Ende neigt, bin ich ganz traurig, dass auch Ihre Reise nun zu Ende ist und damit die vielen unterhaltsamen Berichte. “Sol” hat mir aus der Seele gesprochen… Mögen Sie uns nicht noch eine Weile mitnehmen? Vielleicht ein Monat in Ihrer alten/neuen Heimat?
Auf jeden Fall für 2011: Danke!
Dezember 15th, 2011 at 15:11
es gefällt mir, wenn sie so in die kamera strahlen und der haarschnitt steht ihnen ausgezeichnet. es ist ja doch immer ein wagnis mit ungewissem ausgang, sich in unbekannte friseurhände zu begeben.
Dezember 15th, 2011 at 15:13
und nicht nur danke für 2011, sondern auch für 2010. ist ihnen wirklich noch nichts für 2012 eingefallen, dass es nicht so ein ende mit schrecken wird?
Dezember 15th, 2011 at 16:18
liebe frau winnemuth,
tolle frisur!!!!
da blitzt doch aber aus ihren augen auch noch ganz viel freude aufs heimatliche weihnachtsfest,oder täusche ich mich??
herzliche grüße rosi
Dezember 15th, 2011 at 17:36
@Rosi: Sie täuschen sich. Weihnachten fällt für mich dieses Jahr aus – nicht schlimm, ich hatte ja das ganze Jahr Weihnachten.
Dezember 15th, 2011 at 20:08
Liebe Meike,
Sie haben nicht nur einen tollen Haarschnitt erhalten, sondern gleichzeitig einen Jungbrunnen!! Sie sehen sooo glücklich und erholt aus und locker 20 (!!!, ja 20!!!) Jahre jünger aus, ja schon richtig mädchenhaft! Bezaubernd, wiklich!
Ich wünsche Ihnen eine wunderschöne Weihnachtszeit und hoffe, daß Sie wohlbehalten heimkommen.
UND ich würde mich total freuen, wenn es dann eine “NACHLESE” zu diesem tollen Reise-Blog von Ihnen zu lesen gäbe, darf ich darauf hoffen?
Ganz, ganz liebe Grüße, Dorit
Dezember 15th, 2011 at 23:03
Für’s nächste Mal, z.B: “flequillo asimétrico”. Ich habe allerdings – Dank Ihnen – den Verdacht, dass es ohne exakte Vokabeln und ohne festen Plan ja sowieso besser läuft.
Eine wundervolle letzte Woche vor dem Schiff!
Dezember 16th, 2011 at 15:21
Liebe Meike,
hier in München gab es in Schwabing bis vor ein paar Jahren einen winzigen Frisiersalon
mit einer Einrichtung noch aus der Vorkriegszeit, sehr sehr nett und von einer jungen Friseurin mit viel Stolz und Liebe geführt. Ein Bekannter von uns (ein Amerikaner) hat sie dann mal ganz besorgt gefragt, ob es denn so schlecht läuft, daß sie sich keine neue Einrichtung leisten kann….
sie hat ihn mit offenem Mund angeschaut wie eine Erscheinung, es war zu komisch.
Ich schließe mich an, es ist richtig traurig, daß wir Ihren wunderbaren Blog im neuen Jahr nicht mehr haben. Ich schaue auch fast jeden Tag rein und freue mich. Aber sicher fällt Ihnen wieder was anderes ein! Hoffentlich!
Liebe Grüße und noch viel Spaß!
Dezember 17th, 2011 at 11:01
@Gabriella: Wo und wer ist das denn?
Dezember 18th, 2011 at 06:13
Marie, das liest sich so, als gebe es den charmanten antiken Salon leider nicht mehr (“gab es in Schwabing bis vor ein paar Jahren”).
–
Ich habe meine persönliche Scherenkönigin über einen Bericht über eine Friseurin in der “Zeit” gefunden – allerdings landete ich dann nicht bei jener, die dort vorgestellt wurde, da sie seit diesem Zeitungsartikel auf Monate ausgebucht war. Dafür wurde mir eine von ihr ausgebildete junge Mitarbeiterin empfohlen. Eine, bei der ich mich einfach hinsetzen und vertrauensvoll sagen kann: “Mach mal.” Es wird immer gut.
(Irgendwann hörte sie bei ihrer Chefin auf – zwecks Fortbildung und Neuorientierung als Visagistin – und war zunächst unauffindbar. Dumm, wenn man keine Informationen über den Verbleib erhält und nur den Vornamen weiß. Wir reden von einer Friseurin in einer Millionenstadt.
Mit einer “Fahndung” per Kleinanzeige und etwas Glück konnte ich sie erstaunlicherweise wieder auftreiben.)