Und tschüß
308 Tage, das ist kein schlechter Schnitt auf einer Weltreise. 308 Tage hat es gedauert, bis das Unvermeidliche passiert ist: Mir ist heute meine Tasche geklaut worden.
Am meisten ärgere ich mich über mich selbst, denn ich weiß es ja besser. Hab das Ding immer schön quer vorm Körper getragen, im Gedränge auch mal unter den Arm geklemmt. Ich kenne alle Tricks, bilde ich mir ein, alle Ablenkungsmanöver. Aber heute habe ich die Tasche wie der größte Anfänger aller Zeiten kurz neben mich gestellt, es war am gottverlassenen Derg Monument, einem kommunistischen Mahnmal. Oben vor dem Monument weit und breit keine Menschenseele zu sehen – bis auf den Moment, wo sich ein Junge (ich glaube: der ganz links außen auf dem Foto oben) sich lautlos von hinten anschlich, die Tasche griff und loswetzte. Ich für hundert Meter brüllend hinterher, klar, aber das Bürschchen war schneller, vor allem, als er sich in die Büsche schlug. Mann, habe ich geflucht.
In der Tasche war mein Kindle (Mist), zwei kurz zuvor gekaufte Bücher über Addis und Äthiopien, Sonnenbrille (bei dem Wetter eh nicht nötig) und meine Geldbörse mit umgerechnet etwa 50 Euro. Glücklicherweise hatte ich vor meinem Spaziergang die größte Menge des Bargeldes, Kreditkarten, Führerschein und Pass in den Hotelsafe gepackt. Handy, Hotelkeycard und Fotoapparat waren in meiner Jackentasche. Denn ich bin zwar blöd, aber nicht so blöd. Der Schaden ist also eher ein ideeller, denn diese Tasche begleitet mich seit Sydney, ich habe sie sehr lieb gewonnen und hätte sie gern als Andenken an die Reise behalten. Und der Verlust des Kindle schmerzt natürlich. Andererseits: Alle gekauften Kindle-Bücher habe ich auch auf einer App in meinem iPhone, ein Hurra auf die Technik.
Was nicht geklaut worden ist: ein Tütchen mit diesem bezaubernden sahnegefüllten Spritzgebäck-Schwan aus einer Bäckerei an der Churchill Avenue. Der wird jetzt gerade, während ich dies schreibe, zu einer Kanne Earl Grey gegessen.
Und wenn ich schon dabei bin: Hier ein paar Fotos von meinem heutigen Streifzug.
Die St. George Cathedral ist ein ungewöhnlicher Rundbau. Die Gläubigen wandern gegen den Uhrzeigersinn um sie herum und küssen sie in regelmäßigen Abständen, die Türen waren alle geschlossen. Ich, im Uhrzeigersinn gehend, wurde gemahnt, die Richtung zu ändern – das würde mich mehr öffnen.
Die Cunningham Street im Bereich Piazza (oder Piassa, die Schreibweise wechselt) ist eine der zentralen Einkaufsstraßen von Addis Abeba.
Haile Selassie Street, ebenfalls im Zentrum.
Schon mal ein Vorgeschmack auf Kuba: Alte Käfer gibt es hier in rauen Mengen.
Die Beschilderung ist, wie so oft in Afrika, kreativ bis unlesbar. Das gilt übrigens auch für die Straßenschilder. Kürzlich sind in einer Hauruck-Aktion 52 Straßen nach Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union umbenannt worden, offenbar in Reaktion auf die Drohung, den Hauptsitz in eine andere afrikanische Stadt zu verlegen. Bedeutet: Alle Straßenpläne sind Makulatur.
Bar.
Schlachter.
Bücherstände.
Einer der größten Buchläden, Megabooks. Interessanterweise ausschließlich Fachliteratur. Buchhaltung, Ingenieurswissenschaften, Englisch als Fremdsprache. Halt alles, was wirklich wichtig ist in so einem Land.
Eine ziemlich typische Straßenansicht. Wellblechsiedlungen, dahinter Hochbauten in verschiedenen Phasen der Fertigstellung. Und davor, an der Mauer, improvisierte Zelte aus Lastwagenplanen, aber auch Leute, die einfach nur zusammengerollt in einem Plastiksack schlafen, direkt auf der Straße, im Regen. Der Anblick ist für mich immer noch erschütternd, obwohl ich merke, dass mich nach Indien nichts mehr so leicht schockiert.
Kaffee ist ein Riesenthema hier in Addis wie auch sonst in Äthiopien, das sich selbst als Urland des Kaffees betrachtet – sehr schade, dass ich Teetrinkerin bin, denn der Geruch, der aus den Kaffeebars in die Straßen weht, ist köstlich. Eine der besten (mit angeschlossener Rösterei) ist das Tomoca in der Wavel Road (Nähe Churchill Avenue). Kaffee-Aficionados rösten selbst in kleinen Pfannen und mahlen per Hand, alle Geräte kann man hier kaufen.
Ich jetzt aber: Schwan & Tee. Schwanentee. Und Montag eine neue Tasche und ein neues Portemonnaie kaufen. Wenn ich ein Talent habe, das beim Reisen wirklich nützlich ist, dann dieses: So was wie einen Diebstahl nie persönlich nehmen. Denn das ist er nicht. Gerade in einem Land wie Äthiopien ist er nur eine fällige Umschichtung von Reich zu Arm.
November 5th, 2011 at 16:55
Sehr sehr ärgerlich, aber Glück im Unglück, dass alles strategisch verteilt war.
Dann jetzt erstmal guten Appetit und Prost!
November 5th, 2011 at 17:17
Haken drunter, passiert ist passiert. Gott sei Dank warst Du ja schlau und hast die wichtigsten Dinge noch. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre sich vor Ort neue Kreditkarten oder Pass besorgen zu müssen…
Aber der Schwan, bezaubernd! Da können sich unsere Weckmänner verstecken.
November 5th, 2011 at 17:47
meine Güte, Sie haben es wirklich Wahr gemacht: Addis! ich hätte gerne einen Auftrag erteilt, aber wo kann man das eigentlich? Auf jeden Fall wünsche ich wunderbar beeindruckende Wochen dort. Schön viel lecker süßen Café trinken, einmal zum Ausspannen an den Langano fahren und ansonsten sollten Sie sich unbedingt gute Tipps geben lassen, wo man traditionell gut Injera und Wot essen kann.
November 5th, 2011 at 17:50
Wie ärgerlich! Haben Sie drüber nachgedacht, zur Polizei zu gehen oder kann man sich die Zeit direkt sparen?
Das Gute ist ja, dass Sie sich jetzt eine neue Tasche gönnen können. Es gibt ja Schlimmeres.
November 5th, 2011 at 17:50
@vivian: Aufträge kann man an meikesreisebuero@sz-magazin.de erteilen. Injera finde ich ja eher furchtbar (zumindest das, was ich in Deutschland gegessen habe), aber ich komme natürlich nicht drum rum. Das Habesha soll gut sein.
@Babsi: Polizei kann man sich echt sparen, das bringt gar nichts. Wech is wech, ich bin da ganz pragmatisch.
November 5th, 2011 at 17:54
Ach so – nun verstehe ich endlich, warum Amazon neuerdings einen so günstigen Kindle anbietet. Extra für eine einzelne Weltreisende, die sich somit nicht ganz so sehr ärgern muss. Das nenne ich Dienst am Kunden!
November 5th, 2011 at 17:55
Na eigentlich sind Sie doch prima schlau Ihre werten Sachen zu trennen und nicht alles in der Tasche zu verstauen. Geht aber eigentlich nur wenn es nicht so warm ist und man ne Jacke braucht.
Die Stadteindrücke wirken deprimierend. Einzig der Kaffee scheint stimmungsaufhellend zu sein.
Jetzt hätt ich natürlich noch Tipps zum Taschenkauf!
http://www.bree-im-quartier.de/shop/product_info.php?cPath=34&products_id=2571&osCsid=54d4edbae75280e4889805468df4e6a8
Aber Handtasche kaufen ist ja eine Ihrer leichtesten Übungen. Außerdem gibt’s die glaub ich nicht in dunkelblau!
Schönen Abend!
♥lichst Franka
November 5th, 2011 at 18:09
ein (wie ich finde, nun (!) wichtiger) hinweis s.g.fr.winnemuth:
in allen hotels der welt, in denen hotel-safes angeboten werden, gibt es neben dem hoteldirektor noch mindestens.. ich betone: mindestens (!) zwei bis drei (in vielen hotels mehr..) personen, die zugang zum *masterkey* (hauptschluessel) bzw. die zugang zum *master-code* / passwort (bei modernen electronischen hotelsafes) haben..
der grund: viele hotelgaeste „vergessen“ ihren persoenlichen code (passwort) immer dann, wenn der hoteldirektor nicht anwesend ist.. z.b. um 5 uhr frueh vor der fahrt zum airport (check-out / abreise) oder um 23:01 uhr – bei der abreise zum „nachtflug“ – deshalb muss immer 24 stunden *jemand* den „hauptschluessel“ / bzw. den *master-code* zur verfuegung haben – um dem „vergesslichen“ abreisenden hotel-gast zu „helfen“ noch seinen pass / cash / notebook/ etc. aus dem „safe“ zu holen..
in allen hotels der erde.. (!) ist es in wirklichkeit ueberhaupt kein problem, mit dem *master-code* im notfall den hotel-safe eines hotel-gastes in einer minute „zu oeffnen“ / ich betone und wiederhole: in allen hotels der erde… in denen hotel-safes angeboten werden..
wenn die freundlichen hotelangestellten der rezeption immer betonen, dass „es unmoeglich ist“ einen hotelzimmersafe zu oeffnen.. dann ist das „zur beruhigung“ des naiven hotelgastes nachvollziehbar..
bzw. kurz vor check-out/abreise zum airport / ausserhalb der „buerozeiten“ des hoteldirektor.. / ist diese „behauptung“ der freundlichen hotelangestellten schlicht ein mittel, um das „trinkgeld“ in schwindelnde hoehen zu treiben.. fuer das oeffnen des eigenen „safe“.. (man will ja den flug nicht verpassen)
fazit: es gibt auch in ihrem hotel ( 11 b ) mehrere personen – die ihren hotelzimmer-safe in einer halben minute mit dem *masterkey* bzw. mit dem *master-code* oeffnen koennen.. !!
ich weiss (aus eigener erfahrung!) von faellen, in denen behauptet wurde, dass der hotelgast „vergessen hatte“ seinen eigenen hotel-safe zu verschliessen, als er zum spaziergang das zimmer verliess… und… „pech“ dass das notebook macbook-air oder das bargeld nicht mehr da ist… („pech“) beweisen laesst sich das nie… //
es kam auch schon vor, dass ein hotelangestellter nach der leerung von drei- vier- hotelzimmer-safes mit dem *masterkey* ohne zu kuendigen (!) aus der stadt verschwand.. auf nimmerwiedersehen..
natuerlich verfuegen (auch in ihrem derzeitigen hotel – 11 b ) nur so genannte *abteilungsleiter* ueber den not-schluessel (not-CODE) fuer ihren eigenen hotelzimmer-safe.. aber.. wenn man nachdenkt, wie hoch (!) der monatliche lohn eines „abteilungsleiter“ eines hotels in addis sein koennte… ..
s.g.fr.winnemuth: was ich hier andeuten will… sie sollten niemals denken, dass ihr „privater“ hotelzimmer-safe in *la habana/cuba* oder in buxtehude oder in waging am see.. oder in addis .. wirklich „sicher“ ist… (kein maerchen.. keine „story“ .. tatsache! / eigene erfahrung, ok)
toi toi toi und weiterhin so viel „glueck“ beim rest ihrer reise…
mfg.: claus
November 5th, 2011 at 18:10
Oh Mann. Das scheint ja wohl wirklich irgendwie dazuzugehören, das mit dem Beklautwerden… Da kann man noch so reiseerfahren sein. Aber Respekt für die strategische Verteilung der Habseligkeiten und die verhältnismäßige Gelassenheit!!
November 5th, 2011 at 18:12
@Timothy: Ich habe auch nicht lange gefackelt und mir sofort einen neuen bestellt. Der wird an eine Freundin in München ausgeliefert, die ihn mir dann nach Kuba mitbringt. Denn spätestens auf dem Containerdampfer heim nach Hamburg brauche ich das Ding wie zum Atmen. Das Gute ist ja: Die Bücher sind alle in der Wolke, die kann ich mir auf jedes Gerät runterziehen.
November 5th, 2011 at 18:17
Als ich gelesen habe, dass Sie die “wichtigen” Dinge doch anderweitig verstaut hatten, habe ich erstmal durchgeatmet. Wenigstens kein Rumgehänge auf Konsulaten oder plötzlich ohne Geldzugang in the middle of nowhere… Ich finde die Bilder von Addis Abeba sehr interessant, ist natürlich nicht grade hübsch auf den ersten Blick und erinnert auch mich oft an Indien, aber ich stelle es mir trotzdem sehr bereichernd und nicht nur deprimierend vor, dort zu sein.
November 5th, 2011 at 18:21
Interessant, wie unterschiedlich die jeweiligen Anhänger/Gläubigen ihre Stätten umrunden. Bei den Tibetern ist es nämlich genau umgedreht, für sie geht es im Uhrzeigersinn.
Anlässlich eines Seminars über Druiden wurde auch was von der Drehrichtung erzählt: ein Dieselmotor drehe schlecht, ein Benziner gut. Naja, das war mir zu dann doch zu abgedreht.
November 5th, 2011 at 18:26
Auf die Berichte aus Addis habe ich schon so lange gewartet und mich am meisten darauf gefreut!
Ganz toll finde ich an Ihrem Blog, dass Sie – und das ist vor allem bei Berichten über Reisen in ein afrikanisches Land die Regel – nicht von (negativen &) positiven, klischeebsetzten Bildern, wie dem “wahren Afrika”, sprechen. Denn was ist schon das “wahre” Bild von einem Kontinent, der in westlichen Diskursen synonym als Land aufgefasst wird?
Interessant ist es zu sehen, wie Sie beginnen, sich langsam von der Oberfläche Addis’ in die Tiefe hineinzuarbeiten. So z.B. die vor ein paar Monaten mit Bulldozern plattgefahrenen Gegenden, Wohnhäuser von ärmeren Menschen, auf deren Schutt jetzt Hochhäuser gebaut werden um das Stadtbild zu verschönern. Der Sichtschutz, der den Blick von Fremden vor den abgerissenen Flächen “schützen” soll. Der “Schlachter”, der vielmehr die Metzgerei ist, während die Kühe auf den Fotos zum Schlachter geführt werden. Und die Piazza ist u.a. ein Ort des Rotlichts, wenn Sie verstehen.
Machen Sie sich keine Sorgen um Ihr gestohlenes Kindle, bestimmt lernen Sie alsbald einige Expats kennen, die wiederum Besuch bekommen, der Ihnen ein neues Kindle mitbringen kann. So läuft es…
Wenn Sie in Ruhe schöne Souvenirs shoppen wollen, dann fahren Sie am letzten Samstag im Monat zum NGO Bazar (sarbet/Theological College) und lassen Sie, nach vier Wochen Addis, mal das Treiben der Weißen auf sich wirken. Ein interessanter Kontrast. Aus Sicht eines Äthiopiers ein Markt, auf dem lauter unnütze Dinge verkauft werden.
Machen Sie weiter so,
Fanu
November 5th, 2011 at 18:30
@Tally: stimmt, interessant. Die Kaaba in Mekka: gegen den Uhrzeigersinn. Die Buddhisten auch.
November 5th, 2011 at 18:34
Bloß nicht ärgern! Kleine Verluste gibt’s immer. Ich lass’ auf Reisen gerne irgendwo was liegen. Hauptsache, alle wichtigen Dokumente, Karten und persönliche Daten sind noch da! Und wenn ein neuer Kindle quasi schon unterwegs ist…
November 5th, 2011 at 18:38
Übrigens gibt es im App Store eine kostenlose Kindle-Anwendung für Macs. Benutze ich oft für meine Bücher.
Weiterhin viel Mut auf Ihrer abenteuerlichen Reise!
November 5th, 2011 at 18:39
Ich habe von Eagle Creek so eine Bauchbinde, da passen Bankkarten, Geldscheine rein, ist praktisch und liegt ganz flach auf dem Bauch. Kann auch nicht wegrutschen, durchdachte Geschichte.
November 5th, 2011 at 19:24
Meike……….och nÖÖÖ….ich war doch so beeindruckt, dass dieser Kelch solange an Dir vorübergegangen war…..klingst aber in der Tat, G.s.D. nicht weiter beeindruckt, lass’ Dir die Abenteuer-Menschen-Entdeckungs-Laune nicht verderben!!!
Von Herzen weiterhin gutes Gelingen und so beeindruckende Erfahrungen wie bisher
wünscht
die BCN-Maike
November 5th, 2011 at 20:23
*schmunzel* … womöglich wird das noch eine “story for ever”, wenn die Tasche später tatsächlich die Weiterreise mit Fr. Winnemuth antritt. Liebe Meike, ich tät an Ihrer Stelle mal gut die Augen aufhalten auf den dortigen Märkten. Wie es das liebe Leben will können Sie das Täschlein irgendwo gegen einen kleinen Obulus wieder erwerben. Spätestens dann beissen wir hier kollektiv lachend in die Tischkante. Falls nicht, hatte die Tasche andere Pläne was ihre Weiterreise in die Welt anging. Würde mich nun bei DER Vorbesitzerin auch wiederum nicht sehr wundern. Alles bestens, sie wissen das ja eh.
LG Tilda
November 5th, 2011 at 21:20
Schade eigentlich! Da siehste mal, die äthiopischen Jungs können halt alle laufen, entweder schnell oder lang http://de.wikipedia.org/wiki/Abebe_Bikila
Und mit dem Kindle können sie bestimmt viiiiiel anfangen
November 5th, 2011 at 22:28
@ bettina:
bezueglich ihres kommentars hier ueber aethiopische jungs: (zitat)„..Und mit dem Kindle können sie bestimmt viiiiiel anfangen…“ (zitat-ende) muss ich sie hoeflich darauf hinweisen, dass afrikanische jungs und maedchen.. sehr wohl „was anfangen“ koennen.. mit einem *KINDLE* wenn auch in addis noch nicht in vollem umfang jetzt im november 2011 – aber mit sicherheit schon in wenigen wochen + monaten..
(nix fuer ungut s.g.fr.bettina, aber ich vermute mal, sie waren bisher noch nie in schwarz-afrika.. stimmts!?)
.. hier in wenigen worten zu ihrer gefl. „aufklaerung“ s.g.frau bettina:
bildung ist eine entscheidende voraussetzung für einen wandel zum besseren in afrika. doch buecher sind an vielen orten mangelware.
mit digitalen e-readern (KINDLE) will das projekt worldreader das aendern…
*KINDLE* für afrikas kinder !!
david risher ist ein visionaer!… er war general manager bei microsoft und senior vice president von AMAZON… auf einer weltreise….(RAUSPER RAEUSPER !!) 2008 … entstand in dem ehemaligen technologiemanager und studierten literaturwissenschaftler die idee, mit hilfe von e-books (KINDLE) und e-reader lesematerial digital in entwicklungslaender zu bringen:
es war die geburtsstunde von worldreader. die non-profit-organisation wird von risher und dem mitgruender colin mcelwee geleitet. ..
im fruehjahr 2010 begann in dem dorf ayenyah bei accra in ghana (AFRIKA!) der erste pilotversuch. dabei wurde eine grundschule mit e-readern (KINDLE) ausgestattet. dabei wurde ein klarer zusammenhang zwischen den e-readern (KINDLE) und der quantitaet und qualitaet des leseverhaltens der schueler festgestellt. ..
derzeit (seit AUGUST 2011) laeuft ein zweiter, groesser angelegter pilotversuch namens „iRead“ mit 500 schuelern und lehrern an sechs schulen in osten von ghana. (AFRIKA!)
gesponsort wird worldreader unter anderem von AMAZON, verlagen wie random house oder penguin und IT-unternehmen wie dropbox oder iOpus sowie hilfsorganisationen wie US-aid.
e-reader (KINDLE) haben für die schulbildung in abgelegenen gebieten einige vorteile zu bieten. ihre akkus halten dank der e-paper-displays sehr lange und sie koennen ueber mobilfunknetze IN AFRIKA !! sehr einfach mit neuem lesestoff aktualisiert werden.!!!!!!!
worldreader hat mittlerweile hunderte von buechern digitalisiert und stellt sie den kindern und ihren familien ZUM UEBERWIEGENDEN TEIL KOSTENLOS !!!! zur verfuegung. die palette reicht dabei von klassikern – ueber lehrbuecher aller art BIS HIN ZU AFRIKANISCHER LITERATUR.
die bisherigen erfahrungen waren dabei so positiv, dass worldreader nun *iRead II* plant, eine ausweitung des projektes auf moeglichst alle schulen zuerst in ghana…
…dann in ganz AFRIKA !!
aber niemand koennte wohl die wirkung von worldreader so schoen beschreiben, wie es ein schueler in ghana (AFRIKA) nach den ersten erfahrungen mit den digitalen lehrstoff formuliert hat: “frueher hatten wir nur traeume. jetzt haben wir DIGITALE buecher auf dem KINDLE, um zu lernen, wie wir sie verwirklichen koennen.”
(der „dieb“ mit frau winnemuths *KINDLE* -geraet.. hat entweder schon davon gehoert.. oder er wird vermutlich noch in diesem jahr von dem fantastischen projekt fuer AFRIKA von *WORLDREADER* hoeren…).
quelle: „elektronik praxis“ vom 25. august 2011
mfg.: claus
November 5th, 2011 at 22:35
@ tilda:
halloo !? .. sie schreiben hier vom (kollektiv lachend) „in die tischkante beissen“
das ! wird fuer einige „mitreisende schwarzfahrer“ hier im blauen „VmdW-bus“ vermutlich ein „schwieriges unterfangen“ … !
ich erinnere an fr.m.winnemuth’s blog-spot / post vom verg. 31. oktober aus tel aviv/jerusalem („volkszaehlung“!)
es „meldeten sich“ viele kommentatoren aus der „generation“ *KuKiDent* + generation *CoregaTabs* !! von wegen „in die tischkante beissen“ :-/ (achten sie auf die ergebnis-zahlen, auf die „losnummern“ des BBC-bevoelkerungswachstumsrechners, der einzelnen „mitreisenden schwarzfahrern“ hier im blauen *VmdW-bus.. ) ausnahme: „lea“ nummer 5,553,715,745 …..
November 5th, 2011 at 22:40
@ m.winnemuth: klitzekleine korrektur..
sie schreiben heute zu einem ihrer fotos in addis – welches einen blaugruenen alten vw-kaefer („amtl.kennzeichen“: -2- 0186 ) zeigt
.. dass dies fuer sie schon mal ein „vorgeschmack“ auf kuba.. waere.. !?
da moechte ich richtigstellen – dass sie auf kuba keine alten vw-kaefer zu gesicht bekommen werden ! (auch nicht in La Habana) .. ich hab’ dort bei meinen div. besuchen nie einen alten vw-kaefer gesehen..
die (laender) mit den alten vw-kaefer.. sind mexiko und brasilien…
auf kuba und in La Habana finden sie „alte“ / „sehr alte“! chevrolet (impala), buick (century), ford (fairlane), pontiac, studebaker, dodge und viele andere (aber eben keine alten vw-kaefer !)
kubaner durften privat keine autos besitzen, einzige ausnahme – sind alle fahrzeuge, die vor der *revolution 1959* bereits im land waren. ..
die muessen nun notgedrungen erhalten und fahrbereit gehalten werden… (sie duerfen auch nicht exportiert werden) bis jetzt durften die kubaner lediglich autos kaufen oder verkaufen, die vor der revolution 1959 gebaut worden waren. viele von diesen – vor allem aus den usa stammenden alten strassenkreuzer (aber auch autos aus russland) werden heute zum grossen teil als romantische taxis eingesetzt. darunter viele der oben genannten marken und modelle.. (aber eben keine alten vw-kaefer !)
laut dem neuen gesetz von september 2011 (von vor zwei monaten) duerfen auslaender, die permanent auf der insel leben, kuenftig neuwagen erwerben. .. aber auch kubaner, die ueber devisen verfuegen.. die “sie im interesse des staates verdient haben”, duerfen alle fuenf (5) jahre (!) ein auto kaufen. auslaender mit dauerhaftem wohnsitz duerfen laut dem neuen gesetz vom september dieses jahres 2011 – bis zu zwei wagen waehrend ihres aufenthaltes importieren..
dies ist ist teil des reformprogramms, mit dem der bruder von fidél, der (neue) praesident raúl castro – seit dem vergangenen jahr die wirtschaft des landes durch verstaerkte privatinitiativen aus der krise fuehren will. .. die nostalgischen strassenkreuzer in kuba, gehoeren womoeglich schon bald dem bild der vergangenheit an.. sensationell: das erste mal seit mehr als 50 jahren (!) darf im kommunistischen kuba wieder mit neuen autos gehandelt werden. …
mfg
claus
November 5th, 2011 at 23:04
@claus: Generation Kuki-dent, Corega tabs…hä? Wie? Wo? Ick versteh nur Bahnhof.
November 5th, 2011 at 23:24
@Claus, obwohl ich ja nun schon länger neben Ihnen im Bus sitze, langsam werden Sie mir unheimlich. Steht das wirklich alles bei Google?
@Frau Winnemuth, Tasche abhaken, Kindle auch, alles nicht so schlimm, Hauptsache Ihnen ist nichts passiert. Bilder find ich aufregend, aber zum Ersten mal in diesem spannenden Jahr denke ich: da will ich nicht hin.
Weiterhin gute Reise und passen Sie auf sich auf.
Aus Frühlingsmünchen einen Gruß. Juta
November 5th, 2011 at 23:33
@claus: nicht, dass ich es uninteressant fände, was Sie so schreiben…
trotzdem fällt mir immer wieder der begriff “schlaumeier” ein, wenn ich ihre kommentare lese.
verdienen Sie damit Ihr geld? wo?
November 6th, 2011 at 00:28
…Nachtrag aus sozusagen berufenem, weil ivorischem Munde meines Mannes Gérard “…als Europäer einem Äthiopier hinterherzurennen ist quasi von vorneherein zum Scheitern verurteilt…wie man weiss, belegen “DIE” immer den ersten Platz und kassieren noch die Siegprämie…in diesem Falle leider Deine Tasche!”…aber, wie schon oben kommentiert, wenigstens musst Du nicht auf irgendwelchen Konsulaten ‘rumhängen!
Ne t’en fais pas, tranquila mujer!
Herzliche Grüsse,
M&G
November 6th, 2011 at 01:05
@ Juta:
nein, DAS steht so nicht alles bei “google” ..
@ binewin:
nein, ich “verdiene” *damit* nicht “mein geld” (wenn sie’s stoert, ueberlesen sie doch einfach meine beitraege..)
November 6th, 2011 at 03:47
“Gerade in einem Land wie Äthiopien ist er nur eine fällige Umschichtung von Reich zu Arm.”
Genau! Das war sozusagen eine unfreiwillige Spende. Gut, dass Du die wichtigen Sachen vorher herausgenommen hast!
Die Fotos sind sehr beeindruckend. Soviel Armut sieht man nicht alle Tage. Gut, dass das Glueck der Menschen nicht nur im Materiellen liegt! Wie ist denn die allgemeine Stimmung dort in der Bevoelkerung? Kannst Du das schon spueren?
November 6th, 2011 at 08:41
Hi Meike! Big hello from Tel Aviv! We miss you! Can’t believe you had your bag stolen on the first day!! It was the 1 month in Tel Aviv where it is so safe that maybe made you slack off on bag holding techniques!
Enjoy your new home, new place, new experience, will follow you on here!
Gabrielle & Dov.
November 6th, 2011 at 09:16
Sehr geehrter Herr Professor claus,
darf ich sie gelegentlich zu meiner Talkshow einladen?
Allerdings müssten Sie zuvor unterschreiben, dass Sie sich kurz fassen
DENN IN DER KÜRZE LIEGT DIE WÜRZE1
mfg
anne
November 6th, 2011 at 10:40
@ Anne:
danke Anne .. aber „MITTWOCHs“ hab’ ich in der regel kaum zeit.. ( „i have a bigger fish to fry“..) und.. ich will den gregor gysi’s – heiner geissler’s und peter scholl-latour’s (die ja meist schon in den studios im ‚schlafsack’ fuer den darauffolgenden naechsten auftritt ‚uebernachten’) nicht den stuhl in ihrer runde wegnehmen.. ..
November 6th, 2011 at 11:59
Liebe Meike,
auch wenn es betroffen macht, bestohlen worden zu sein – auch wenn es immer und überall passieren kann – entnehmen wir dem interessanten Beitrag von @claus, daß mindestens der/das KINDLE zur Bildung eines oder mehrerer wißbegieriger Kinder, Jugendlicher, Erwachsener in Äthiopen wie gerufen kommt. “Eine gute Tat am Tag”…, unfreiwillig. Und uns Bus-Mitreisende hilft dieses Erlebnis für Reisen bestimmt, vorsichtig zu sein…
November 6th, 2011 at 12:21
Liebe Meike,
Ich bewundere die Gelassenheit über den Verlust der Tasche und finds gut das du das kannst..
Ausserdem wusste ich gar nicht, dass die Menschen in Äthiopien solche Kaffee Liebhaber sind. Ist das eine richtige “Kultur” mit Kaffee und Kuchen oder eher so die “ich trink mal einen kurzen Kaffee” Variante?
Hoffe der Schwanentee war lecker und freue mich auf weitere Bilder aus diesem (mir) unbekannten Land..
November 6th, 2011 at 12:23
@Christine: Das ist eine Espressokultur wie in Italien. Mit anscheinend hammerstarker Ware, aus kleinen Gläsern getrunken. Es gibt auch eine Kaffeezeremonie in Restaurants, bei der vor den Augen der Gäste der Kaffee geröstet, gemahlen und aufgegossen wird. Kommt mir sicher noch unter.
November 6th, 2011 at 13:20
Liebe Meike,
ein geklautes Portemonnaie, ein – angeblich für einen Schlüsseldienst – erschwindelter Geldbetrag, der natürlich futsch war, nicht zurück gegebene Schulden – ich versuche auch immer es so zu sehen: Jemand anders brauchte es wohl mehr. Erspart viel Ärger!
November 6th, 2011 at 13:38
Wie ärgerlich – und auch: wie normal. Selbst Rucksack- Touristen sind ja in den meisten Ländern reicher als die meisten Einheimischen.
Gut, dass Du mit Humor gesegnet bist. Ich nehme an, statisch gesehen hast Du jertzt Dein “Beklaut-Werden-Soll” erfüllt.
Ich hab in Vor- Internet- Zeiten schon in Konsulaten gewartet …. jetzt sind die wichtigen Dokumente eingescannt und an meine eigene Email-Adresse geschickt. Hab ich mal von einem erfahrenen Reisenden gehört und fand das einen genialen einfachen Tipp. (Geht ja unterwegs statt Scannen auch mit Fotografieren der Dokumente)
Ja, ja, @Claus, auch email- Adressen sind – wie Hotel-Safes – nicht total sicher und können gehackt werden. Wenn wir´s tausenprozentig wollen, macht ja nix mehr Spaß.
Liebe Meike, ich wünsch Dir weiterhin Deine beeindrucklende Gelassenheit und Eintauchen in fremde Kulturen.
November 6th, 2011 at 16:04
@Claus
Danke, wieder war gelernt, aber der Kommentar war nicht ganz sooo ernst gemeint .
November 6th, 2011 at 22:16
was macht herr claus denn wohl beruflich?
oder einfach nur an allem interessiert?
ich finds immer sehr spannend.. und ich mag die ganzen zeichen
November 8th, 2011 at 16:35
Zum “verlorenen” Kindle wollte ich nur empfehlen, auf dem Merkato mal nachzufragen. Die Wahrscheinlichkeit, das gute Stück dort wieder kaufen zu können dürften hoch sein. Suchen Sie sich dazu vielleicht die Unterstützung eines englischsprachigen Taxi-Fahrers, der Ihnen die richtigen Plätze / Leute suchen kann
Ansonsten noch ein paar Reisetips: ich liebe den Langano, ein See in der Umgebung von Addis. Highlight: Aufgrund der chemischen Zusammensetzung ist das Baden gefahrlos möglich (keine Bilharziose).
Besuchen Sie unbedingt die Blue Nil Falls (Tis Abay)- in der Nähe gibt es übrigens eine der alten Sommerpaläste Haile Selassis. Man kann in seinem Bungalow übernachten und es gibt eine Art Schwimmbad dort. Auf dem Weg zu den falls gibt es eine wunderschöne alte Steinbrücke (1626). Und genießen sie den Blick über das Rift Valley an der Abbruchkante!
Wenn Sie nach Lalibela fahren und die Kirchen besichtigen ziehen besser dicke lange Socken – es hilft gegen die Flöhe in den dicken alten Teppichen
A propos Merkato: Wenn Sie auf dem Merkato sind, kaufen Sie sich eine der großen dicken weißen Baumwolltücher (Shama), die einen so wunderbar vor der kalten Nacht schützen (und eine Allzweckwaffe sind).
Ich wünsche Ihnen weiter viel Spaß in einem der sehenswertesten Plätze der Erde.