Regen & Segen
Eigentlich wollte ich zum Merkato, dem angeblich größten Markt Afrikas. Eigentlich wollte ich zur Piazza. Eigentlich… Und dann brach ein unglaublicher Regensturm los, mit waagerechten Güssen gegen das Fenster. Ich stand fasziniert dahinter. Das also ist Regen, interessant. Man liest ja immer davon, gern in Mails aus der Heimat. Schön, das mal aus der Nähe zu sehen.
Und schön, einfach mal einen Tag gemütlich zuhause zu bleiben (in 11b, das hat geklappt). Am hellichten Tag im Bett zu liegen und zu lesen. Auf mittel-legalem Weg aktuelle Folgen amerikanischer Serien zu gucken. Lass es regnen. Auch mal schön, nicht zwanghaft rauszumüssen.
Hin und wieder gibt es einen Stromausfall, auch der ist sehr gemütlich. Und erinnert mich (wie der Regen) daran, mich von Herzen über die 99,99 Prozent der Momente zu freuen, in denen alles klappt. Sie sind nicht selbstverständlich.
November 4th, 2011 at 13:31
Viele denken es und haben es auch schon erlebt, aber Du kannst es wunderbar formulieren: Der Charme eines Regentages!
November 4th, 2011 at 13:54
thema MONA LISA (ZDF) morgen..
um 18 uhr: barbara hallwigs programm-vorschau fuer morgen, samstag den 4.nov. sieht noch nicht vor, ueber sie (in tel aviv) zu berichten, frau winnemuth.. koennte es sein, dass ihr tel-aviv interview erst am 12.11. oder 19.11. gesendet wird? wissen sie was ?
Hallwig’s ML morgen hat naemlich laut zdf diese themen: „ .. frauen, männer & mehr… / zu tode gemobbt .. / blutige geschäfte mit organen.. / hinterm rampenlicht: christiane hörbiger .. / und… äpfel mit krone .. rot, gold und grün leuchten die äpfel auf gut lichtenhain in der uckermark…“
PS:
wer in nuernberg wohnt / oder muenchner, die nuernberg besuchen: hier gibt’s *einen hauch von AETHIOPIEN*:
der aethiopier, herr endale mekuria betreibt in nuernberg EIN AETHIOPISCHES RESTAURANT – DAS „SHASHAMANE“ mit „AUTHENTISCHER“ AETHIOPISCHER KUECHE – am nuernberger willy-brandt-platz ..
[ www . shashamane-reggaebar . de ] diese web-site/homepage ist gut gemacht.. !
DIE SCHWESTER VON Herrn ENDALE MEKURIA, *FRAU ETENESH* KOCHT SEIT KURZEM IM „SHASHAMANE“ IN NUERNBERG. …
SIE WAR (nach eigenen angaben!) 15 JAHRE LANG CHEFKOECHIN IM (renommierten) *BLOSSOM HOTEL* IN „DIRE DAWA“ – der zweitgroessten stadt aethiopiens. ..
…und sie brachte neue aethiopische rezepte mit.. um z.b. verschiedene arten ziegenfleisch zuzubereiten (und: sonntags um 18:01 uhr gibt es jetzt immer oefter die traditionelle aethiopische kaffee-zeremonie..) es laeuft reggae-musik im „shashamane“..
der „wirt“ des „shashamane“ , der jetzt 44-jaehrige aethiopier endale mekuria – hat eine leicht „sarrazinesque“ vergangenheit hinter sich: er war „in seinem frueheren leben“ drei jahre lang fluechtling in dschibuti.. danach ein jahr in aethiopien im gefaengnis.. 1998 heiratet er als (legaler) asylant in der schweiz eine deutsche frau aus franken.. (heike) ..kam dann mit ‚heike’ als (legaler) ‚hilfsarbeiter’ nach deutschland..
2005 eroeffnete dieser (musik-begeisterte!) aethiopier – sein erstes restaurant in nuernberg (rothenburger strasse) .. seit 2009 gibt es nun sein „shashamane“ am willy brandt platz – in nuernberg..
(„integration“ gelungen..! .. die deutsche gastronomie-szene.. bietet immer wieder „maerchenhafte“ gelegenheiten dazu..)
PS: SHASHAMANE IST EINE KLEINSTADT IN AETHIOPIEN. SIE WURDE EINE DER *WIEGEN* DER RASTAFARI-BEWEGUNG, WEIL DER AETHIOPISCHE KAISER HAILE SELASSI, DER GUTE BEZIEHUNGEN ZU JAMAIKA PFLEGTE, IN SEINER REGIERUNGSZEIT JAMAIKANER ZUR ANSIEDLUNG IN SHASHAMANE ERMUNTERTE… MIT IHNEN KAM DER REGGAE NACH AETHIOPIEN..
ps: das von ihnen in addis so gelobte “aethiopische” bier “st.george” wird uebrigens von FRANZOESISCHEN brau-meistern bei der herstellung ueberwacht.. die
St. George Brewery / Addis Ababa Ethiopia (gegr.1922) gehoert mittlerweile der franzoesischen BGI group ( Société des Brasseries et Glacières Intl. paris) und die produzieren auch das sehr bekannte “castel” bier..
November 4th, 2011 at 14:07
Meike, Du Glückskönnerin, einen bummeligen Freitag wünsch ich Dir.
Ich erinnere mich grad daran, wie ich am Tag nach meiner Ankunft in Moshi (Tansania) gerade zu Fuß auf dem Weg zum Geldautomaten war, als es heftigst zu regnen begann. Mein erster afrikanischer Regen…
Ein prasselnder Regenguss mitten im Regenwald in den Usambarabergen hat auch seinen Reiz, vor allem, wenn der Wanderführer ein kleiner drahtiger und höchst agiler 72-Jähriger ist, der sich als Regenschutz nur ein nebenbei gepflücktes großes Blatt über den Kopf hält. Nicht alle Teilnehmer der Wanderung blieben so gelassen und fröhlich.
November 4th, 2011 at 14:42
Claus, darf ich als Typografin mal was sagen zu Ihren Einträgen? Es ist un-heim-lich anstrengend, FLIESSTEXT IN VERSALIEN zu lesen. Und auch wenn ich eine überzeugte Verfechterin der Satzzeichen bin: Wenn es zu viele sind, verlieren sie ihre Funktion als hilfreiche Wegweiser für den Leser. Würden Sie weniger verwenden, hätte zumindest ich viel mehr Freude daran, Ihre inhaltlich durchaus interessanten Ausführungen zu lesen…
November 4th, 2011 at 14:47
Danke für die GUTE LAUNE, ich schmunzel und freue mich über diese wunderbaren Zeilen…
November 4th, 2011 at 14:52
@ ulrike und claus
Ich darf mich Ulrikes Ausführungen anschließen, hatte auch schon eine kleine Bemerkung
erwogen. Texte sehr, sehr interessant aber sehr, sehr schwer zu lesen, grade wenn man
eine schnelleserin ist, wie ich, man stolpert immer wieder … , nichts für ungut, Claus.
@ Meike
Weiterhin alles Gute für die restliche Zeit.
Angelika
November 4th, 2011 at 14:57
Na, aber man kann nicht abstreiten, dass Claus’ Beiträge so einen unglaublichen optischen Wiedererkennungswert haben – man weiß sofort, wenn er etwas geschrieben hat.
(Aber eigentlich gebe ich Ulrike und Angelika recht, ich bin auch eine Verfechterin der Lese-Usability und der Satzzeichen, nix für ungut, Claus.)
Meike, danke für den wunderbaren Bericht – schön, mal zu hören, dass sich jemand nicht über Regen ärgert, sondern ihn so charmant beschreibt!
November 4th, 2011 at 15:00
Äh, sorry, meinte natürlich Uschi aus Aachen, die Typografin.
November 4th, 2011 at 15:28
Schreiben und schreiben lassen.
Noch vergnügte Regen- und StromausFALLzeiten!
♥ Franka
November 4th, 2011 at 18:51
ich finde regentage auch super (zumindest ab und zu).
tolles bild!!
November 4th, 2011 at 19:01
…und ich freue mich mit Ihnen liebe Meike über die 99,99 Prozent der Momente in denen alles klappt! Soeben habe ich eine Reise abgebrochen weil der Koffer verloren ging!
November 4th, 2011 at 19:20
regen kann was ganz ‘heilendes ‘haben. ich mag solche tage. geniessen!!!
November 4th, 2011 at 20:36
Empfehle als akustische Untermalung “Rain” von Madonna. Auch wer kein expliziter Madonna-Fan ist – dieses Lied ist unheimlich schön. Fließt und perlt und schimmert…wie Regen eben. Noch ein schönes Regenlied “Stranger in moscow” von Michael Jackson.
November 4th, 2011 at 22:02
Dann gibt’s ja genügend Wasserbilder. Das oben ist schon sehr schön.
November 4th, 2011 at 23:29
Apropos Regenlied…
“Staub und Gold” von Nils Koppruch.
“ich wart’ auf einen regen, einen der besonders ist
der alles wieder neu macht und den ganzen schmutz wegwäscht
ein regen der das wegspült was ich auf der seele hab
ich wart auf diesen regen und dann wasch ich’s alles ab
in diesen regen stell’ ich mich und da bleibe ich dann bis
die aussicht wieder klarer und der himmel blauer ist
dann wird ich alles los was ich mir aufgeladen hab
ich geh raus in den regen und da wasch ich alles ab
refr.
und was staub war und schmutz soll aus gold sein
und wahr was nur rauch war und schein
und die die ich vergessen hab die fallen mir wieder ein
und die die ich vergessen will sollen mir dafür verzeihen
wir stolpern durch die gegend und wir fallen und stehen auf
wir greifen nach den sternen und retten doch nur unsere haut
wir rennen und wir rennen und hinter uns das jagt uns nach
ich geh raus in den regen und da wasch ich’s alles ab
[...]”
http://www.youtube.com/watch?v=jNu4xF2655U
November 5th, 2011 at 02:31
@Claus: So eins gibts auch in München, bzw zwei: Blue Nile. Schwer zu empfehlen, besonders das mit den Tischen und Hockern in Bodennähe…glaube das war das in der Nähe von der Münchner Freiheit. Das Essen ist phantastisch, auch die Art der Nahrungsaufnahme (schwammartiges Brot, mit dem man dann die Soßen aufgreift), und ACH, der Honigwein!
@Meike: Kenn ich von hier.. Regen bedeutet Hausarrest und irgendwie ist man froh. Man hat nicht das Gefühl, sonniges Wetter mit Drinnensitzen zu vergeuden, steht unter keinerlei Leistungsdruck und kann (da es gleichzeitig meist auch kühler wird) sich endlich mal wieder ohne zu schwitzen in seiner Kleidung wohlfühlen. Manchmal sogar mit Socken.
November 5th, 2011 at 13:56
ich melde mich nochmal, weil mir dieser Post besonders gut gefaellt. Hier kann man lernen, dass jeder Mensch (zumindest zu einem grossen Teil) seines Glueckes eigener Schmied ist. Danke, Meike!
November 5th, 2011 at 21:27
@jule: Danke für den tollen Link! Bin total begeistert vom Text, von der Musik und von der “Session”!
November 5th, 2011 at 22:45
@Kerstin: das Blue Nile mit den Hockern in Bodennähe ist das in der Belgradstraße. Das ursprüngliche Blue Nile ist hinter der Münchner Freiheit, nicht so schön, wie das in der Belgradstr., dafür schmeckt das Essen aber, wie ich finde, einen klitzekleinen Ticken besser.
) und des Honigweins. Schön, dass diese zwei ganz speziellen Lokale noch jemand hier kennt.
Bin ebenfalls ein großer Fan des Engera (=Schwammbrot
November 6th, 2011 at 11:49
@Konstanze: Danke! Für’s nächste Mal weiß ich’s dann hoffentlich.
November 6th, 2011 at 13:21
Das wäre ja eigentlich das richtige Wetter zum Ukulele-Spielen, oder? Hast Du die noch dabei, oder hat sie schon die Rückreise angetreten?
November 6th, 2011 at 13:43
@Lisa: Oh nein, die ist noch dabei. Wenngleich ich sie ziemlich vernachlässige, muss ich zugeben.
November 7th, 2011 at 09:35
@meike: Da ist Deine Ukulele sicher ganz traurig … zur Motivation dieses Lied von der gestreichelten Gitarre: http://www.youtube.com/watch?v=O-AFS7ojGVU
Kitsch as Kitsch can!