Einzigartig

In der Menge der Kommentare neulich ging möglicherweise die Lektüreempfehlung von Anja und isabo unter: David Grossman, Eine Frau flieht vor einer Nachricht. Das Buch ist leider noch nicht für den Kindle verfügbar, so dass ich erst im nächsten Jahr darauf Zugriff habe, aber ich möchte die Empfehlung ungesehen unterstützen, nachdem ich dieses großartige und sehr bewegende Grossman-Porträt im New Yorker gelesen habe. Wer nicht so gern (oder so lang) englisch liest: Die Zeit hatte ebenfalls eine gute Geschichte zu Buch und Autor. Und zuguterletzt Grossman selbst in der Eröffnungsrede des Berliner Literaturfestivals vor ein paar Jahren.

Das gute Buch macht den Leser einzigartig und befreit ihn aus der Menge. Es gibt ihm die Möglichkeit zu spüren, wie aus unbekannten Regionen Seeleninhalte, Erinnerungen und Existenzmöglichkeiten in ihm auftauchen und an die Oberfläche steigen, die ihm allein gehören und nur ihm.

Bei dieser Gelegenheit: Ich glaube, ich würde diese Reise weniger genießen ohne die technischen Möglichkeiten, die es inzwischen gibt. Auf der New Yorker-Website Artikel finden, sie mit Readability von überflüssigem Schlock befreien, sie mit einem Mausklick auf den Kindle schicken lassen, jederzeit fast alles sofort in angenehmster Umgebung lesen zu können – unbezahlbar.

9 Antworten to “Einzigartig”

  1. Fee Says:

    Das Buch werde ich mir auf jeden Fall kaufen. Ich plane schon etwas von Grossman zu lesen, seit ich meine Magisterarbeit über den Dortmunder Nelly-Sachs-Preis geschrieben habe, den er 1991 erhalten hat. Spätestens beim Friedenspreis des deutschen Buchhandels letztes Jahr, hätte ich dieses Vorhaben umsetzten sollen. Jetzt aber… Danke für den erneuten Hinweis!

  2. Lisa Says:

    Danke an Anja und Isabo für den Literatur-Tipp, und danke für die interessanten Links, liebe Meike! Ich hab mal bei amazon.com gestöbert und eine Leseprobe der englischsprachigen Ausgabe (heißt dort “To the end of the land”) gefunden: http://snipurl.com/28nwfk.
    Gut zum Überbrücken der Kindle- Wartezeit.

  3. Melli Says:

    Hallo Meike,
    auch wenn ich es zu schätzen weiss, dass Sie sich Israel als Land und nicht als Politikum ansehen, würde es mich brennend interessieren wie Sie die Freilassung von Gilad Shalit gestern erlebt haben. Das Land muss vor Freude gebebt haben.
    Würde mich sehr über Ihre Eindrücke freuen.
    Chag Sameach!
    Melli

  4. Rabin Says:

    Sehr peinlich, ich habe die Kommentare verwechselt :/ Bitte diesen oben löschen.

    Was ich eigentlich schreiben wollte:

    Meine Herren. Und das so früh am Morgen. Ich glaube, zu dem Buch muss man sich imstande fühlen. Es aushalten zu können. Denn unter die Haut gehen wird es auf jeden Fall.

  5. Uschi aus Aachen Says:

    Danke, danke, für diesen beglückenden Link zu Readability!

  6. Rita Says:

    Mit I.Bachmann “die Wahrheit ist den Menschen zumutbar”, Grossmann “Eine Frau flieht vor einer Nachricht” ist ein ehrliches Buch und großartig.

  7. romy Says:

    Diesen literarischen Austausch empfinde ich als absolute Bereicherung auf diesem Blog. DAs Lebensthema von Grossmann hat mich total berührt. Romy

  8. Caroline Says:

    Vielen Dank für den Hinweis auf Readability, Meike! Ich bin sofort Abonenntin geworden. Ich fand schon die Entdeckung des Adblock Plus Addon eine Wohltat, weil mir die zunehmende Bewegtbildhektik der Zeitungswebsites das Lesen oft verleidet. Und jetzt kann ich mir Artikel sogar aufheben und mitnehmen. Großartig!

    Ich habe “Eine Frau flieht vor einer Nachricht” auch sehr beeindruckt gelesen und weise auf die bewegende Trauerrede Grossmanns an seinen Sohn Uri hin, an die ich beim Lesen immer denken musste http://www.guardian.co.uk/world/2006/aug/20/syria.comment

  9. pummi Says:

    Nanu? Sind Sie Mittwoch nicht in Tel Aviv gewesen? Da war doch vormittag am Strand diese tolle Flugshow – Werbung für Breitling-Uhren… 6 Flieger fliegen im Affenzahn umeinander, durcheinandern, gegeneinander (NEEEIIIIIIN!!! hach, zum Glück haben sie sich verfehlt) und am Ende warfen sie mit Leuchtkugeln um sich. Der Banana-Beach voll mit Leuten, Fotografen, Väter mit ihren Kindern (was machen eigentlich die Mütter in der Zeit????), die Herbert-Samuel-Straße war voll gesperrt….2 Stunden für 15 oder 20 min.