Inzwischen
Schön, hin und wieder war ich natürlich doch draußen, zwischen zwei Regenschauern, zwei Artikeln, zwei Büchern. Ein paar Bilder aus den letzten beiden Wochen.
Jeden Mittwoch backt die St. Peders Bageri in der Altstadt Onsdag Snegl, Mittwochsschnecken mit Zimt und Zuckerguss. Eine reicht, um einen für den Rest des Tages stumm und glücklich zu machen.
Sankt Peders Stræde 29, 7 bis 17.30 Uhr
Das Kettenkarussell im Tivoli. Klar war ich oben. Für den Preis einer Kinokarte. Es war… kreeeeeeeeiiiiiiiisch!
Und apropos Drehschwindel:
Kopenhagen hat neben den Onsdag Snegls auch andere atemberaubende Spiralformen. Links mein Lieblingsturm, der von der alten Börse, bei dem sich die Schwänze von vier Holzdrachen zu einer spektakulären Turmspitze verdrehen. Rechts der Turm der Vor Frelsers Kirke, den zu besteigen mindestens so eine Mutprobe ist wie das Tivoli-Karussell. 250 knarrende Holzstufen im Inneren, die in einer Art Hühnerleiter enden, 150 immer enger werdende Stufen außen am metallbeschlagenen Holzturm, der bei starkem Wind wackelt wie ein Drachenschwanz. Aber es gehört einfach dazu, einmal oben die Goldkugel mit dem fahnenschwenkenden Christus anzutippen.
Vor Frelsers Kirke, Skt. Annæ Gade 29, Turm täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Das Palmenhaus im Botanischen Garten. Nichts, was man gesehen haben muss. Aber einer der nettesten Orte, um eine Box mit Take Away-Smørrebrød von Aamanns zu essen.
Aamanns Take Away, Øster Farimagsgade 10, in der Woche 10 bis 20.30 Uhr
Einmal über die Brücke von der Innenstadt kommend, zweimal rechts, und man ist im Havnebadet, einem kostenlosen Ponton-Schwimmbad direkt im Hafenbecken. Die Wasserqualität ist unbedenklich, wenngleich die Becken ziemlich veralgt sind. Stört keinen hier. Schon gar nicht die Jungs zwischen 5 und 55, die Arschbomben vom Sprungturm machen. Der perfekte Ort für einen faulen Sommersonntag. Oder -montag. Oder -dienstag.
Havnebadet Islands Brygge, wochentags 7 bis 19 Uhr, am Wochenende 11 bis 19 Uhr.
In der Pusher Street, der subtil benannten Hauptstraße von Christiania, stehen Büdchen, die fein säuberlich ausgebreitete Haschisch-Pieces und fertig gedrehte Joints in diversen Stärken anbieten. Bei näherer Überlegung: Nö, doch lieber ein hiesiges Öko-Bier in der Sonne vor dem Spielplatz. Wenn man ein bisschen abseits der großen Straßen spaziert, stößt man auf fast ländliche Idylle. Und im Garten eines der hübschen Häuser auf eine ganz traditionelle Hochzeit mit weiß gekleideter Braut und rot angelaufenem Bräutigam.
Und noch so ein vertrödelter Ort, in dem man ganze Nachmittage versacken kann: das Café Bang & Jensen in Vesterbrø. Flohmarkt-Interieur, Frühstück bis 16 Uhr (ich habe um 15.56 Uhr bestellt) und diese beeindruckende Sammlung von künstlerisch wertvollen Seebären-Bildern, unter der ich am liebsten sitze.
Bang & Jensen, Istedgade 130
August 22nd, 2011 at 19:07
Oh wie schön! Aber das Kettenkarussell und der Turm… im Leben nicht. Aber der Rest ist einfach schön.
August 22nd, 2011 at 19:09
Schöööön
August 22nd, 2011 at 19:18
Das klingt nach wunderbar-entspanntem Urlaub, trotz all der Arbeit. Freut mich sehr für Sie! (Haben Sie eine Idee aus was und wie die Onsdag Snegl hergestellt werden? Hefeteig, oder? Sehen jedenfalls verboten lecker aus, genau wie das Smørrebrød.)
Ach, der Norden ruft, dringend. Ich glaube nächstes Jahr müssen wir mal wieder in Skandinavien Urlaub machen. So wunderbar entspannend und entschleunigend.
August 22nd, 2011 at 19:34
…oh mann. ich schreibe gerade meine bachelorarbeit und sitze hier und will jetzt unbedingt so eine bestimmt hoch-zehn-glücklich-machende verführerisch anzusehende “Mittwochsschnecke mit Zimt und Zuckerguss”, auch wenn heute montag ist!!
sie muss himmlisch sein.
August 22nd, 2011 at 19:35
Wunderbar! Ich war immer noch nicht dort, aber jetzt weiß ich wieder einmal mehr: ein Muss! Danke dafür!
August 22nd, 2011 at 19:39
kulinarische KÖSTLICHKEITEN.. so sieht es jedenfalls aus…. schöööne bilder
lecker lecker…
August 22nd, 2011 at 19:55
oh gütiger Himmel, die Schnecken sind ein Traum! Zimtschnecken sind das einzige Süße, was ich backe, ich muss sie auch mal so riesig und mit Guss machen…
August 22nd, 2011 at 20:01
Hach schön, jetzt wo’s hier auch endlich ein wenig nach Sommer ausschaut, der passende Bericht dazu für die laue rheinländische Sommernacht. Ich fand Kopenhagen diesen März, als ich zum ersten Mal da war, großartig und auf Anhieb sympathisch, hab mir aber damals schon gedacht, dass es im Sommer einfach herrlich entspannend sein muss. Und genau so klingt es auch.
August 22nd, 2011 at 20:31
schön wieder von dir zu lesen.
den börsenturm hat christiane auch zu ihrem Hit in Kopenhagen gemacht. Den Trum hast du anscheinend nun auch bestiegen.
lass es dir gut gehen und alles gute für die nächsten ziele.
andreas+christiane, muenchen sy slisand
August 22nd, 2011 at 22:37
Ja, die Zimtschnecken sind wirklich lecker, lecker, lecker!
Die belegten Brote würden mir aber auch schmecken.
Liebe Grüße nach Kopenhagen.
Luise
August 23rd, 2011 at 05:58
ich schliesse mich an: schööööön!!! du, diese bilder, und dass diese jungs normale surfshorts tragen, nicht diese europäisch peinlichen badehosen…
August 23rd, 2011 at 06:25
Kopenhagen ist eine Stadt für mich. Ich gebe zu, am Anfang war ich noch etwas skeptisch, es war im Vergleich zu Sydney und Hawaii so gar nicht exotisch/aufregend. Aber gerade das finde ich nach den letzten Posts so charmant.
Danke und alles Gute für die nächsten Monate!
August 23rd, 2011 at 07:46
Oh ja, das Havnebadet, wunderschön. Ich empfehle Ihnen noch das Kulturhuset Islands Brygge (http://kubik.kk.dk/k-i-b/), nur ein paar Schritte entfernt. Und im Kulturhuset das Café Bryggens Spisehus (http://www.bryggens.dk/), sonntags mit einem wunderbaren Frokostbuffet, gar nicht so teuer wie diese charmante Stadt ansonsten.
August 23rd, 2011 at 08:28
Liebe Meike,
schön wieder ein paar Zeilen und Bilder von Dir zu sehen. Ich hoffe doch, dass Du alles geschafft hast und Du mit Dir zufrieden bist. Ich wünsch Dir viel Freude mit Deinen Eltern
LG Ulrike
August 23rd, 2011 at 13:29
ich glaube eine meiner allerältesten Erinnerungen, ich war 4, ist von Kopenhagen, da aß ich zum ersten Mal Schweinsohren aus Blätterteig. Himmlisch wie ich fand. Nie wieder hat ein Schweinsohr so geschmeckt. Soviel zum dänischen Plunder.
Gruß, Tine
August 23rd, 2011 at 15:28
ich war nach dem abitur mit meiner klasse in kopenhagen. damals (1968) fuhr man eigentlich nach berlin (da gab es zuschüsse vom bund!). kopenhagen war etwas gaaaaanz besonderes!! ich habe schöne, beschwingte erinnerungen an diese stadt. wir besichtigten zum beispiel eine brauerei ( carlson?) und nach diversen kostenlosen schlucken bier hatten es später einige jungs seeeehr eilig ein toilette zu finden. außerdem gab es damals in kopenhagen schon sehr “fortschrittliche” mode. ich habe ein” ringelnachthemd” gekauft, das ich heute (43 jahre später!) noch besitze.wenn das nicht für diese stadt spricht!!!
August 23rd, 2011 at 16:23
Danke für die vielen, schönen Bilder und Eindrücke! So ein Schwimmbad wie das “Havnebadet” wäre hier jetzt auch fein… Liebe Grüße aus dem heißen OWL!
SCHÖN, dass Sie wieder da sind, bzw. bei uns!
August 24th, 2011 at 09:53
ein gemächliches welcome back!
August 24th, 2011 at 19:33
Hallo Frau Winnemuth,
bin ich glücklich, Ihre Blogeinträge wieder zu lesen. Danke fürs Weitermachen.
LG aus den Thüringer Landen
August 29th, 2011 at 11:18
Hallo Meike, war mit Vici am Samstag in Christiania. Für mich eher eine Ansammlung von Alt-Junkies,als eine alternative Lebensform. Aber muss man trotzdem mal gesehen haben.
Ich bevorzuge auch eher das Bier
August 31st, 2011 at 12:09
hätte schon von ihnen gedacht, dass sie zumindest in ihrer jugend das alternativangebot zu bier ausprobiert haben.
lg, ulrike