Honigbrot

Nehmen wir an, Sie wären ein Rockstar, und das seit 25 Jahren. Würden Sie eine wildfremde Frau in Ihre Küche einladen, ihr Tee kochen, ihr Honigbrot schmieren und sich zwei Stunden lang mit ihr über Rupert Murdoch, Macbeth, Cricket, Hitler, Oasis, die Talente von Kindern und die Hintergründe des schwarzen Obelisken am Münchner Karolinenplatz unterhalten? Um ihr am Ende ein 624 Seiten dickes Sachbuch über King George V., Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II. ans Herz zu legen, und zwar wiederholt? Nein, würden Sie nicht. Aber Sie sind ja auch nicht Darryl Hunt, Bassist der Pogues.

Die ganze Story dann vermutlich am 19. August im SZ Magazin. Ich kann ja nicht alle meine besten Geschichten hier erzählen. Möchte aber trotzdem auf die gelben Abwaschhandschuhe hinten im Bild hinweisen.

21 Antworten to “Honigbrot”

  1. no name Says:

    Erfrischend normal und dann diese unaufgeregte Kücheneinrichtung! Sehr very. ;-)

  2. Renata Says:

    Ja, wenn es sich bei der wildfremden Frau um ebendiese handeln würde, dann wünschte ich ich hätte Sie mal zu einem Plausch in meiner Küche sitzen. Gerne gäb´s Tee und Honigbrot!

  3. Emmily Says:

    So ein Ding können wir uns Frauen plus 50
    erlauben!!!!!!!
    Ansonsten..
    Ich zeig dir meine Küche ,Platten
    Oder sonst was:-)
    Nun warte ich auf die Sz……

  4. Yan Says:

    Jetzt lassen wir die Kirche mal im Dorf, bei allem Verständnis für eine rosa Brille. Darryl Hunt ist kein Rockstar und die Pogues sind auch froh, wenn sie noch mit ihren alten Songs aus den 80ern durch die Lande tingeln können um etwas Geld zu verdienen. Und ohne einen Shane MacGowan ist der Rest der Gruppe nicht existenzfähig, was ihre Geschichte deutlich zeigt (dieser ist nicht mal durch andere Prominenz ersetzbar, wie Joe Strummer). Wenn es also eine Lichtfigur dort gäbe (die dann auch viel Schatten wirft) dann wohl Shane MacGowan, wobei der Begriff Rockstar bei ihm so wenig passt, wie bei Mark E. Smith, erwähnten Joe Strummer (wer hat bemerkt, wann er starb?), Paul Weller usw. Diese Liste wäre endlos lang, aber ein Darryl Hunt wird dort vorerst nicht gelistet, auch nicht am späten Ende. Einer von vielen, wie wir alle, ist nun mal so, kann man aber mit leben, Tee trinken und den Menschen trotzdem nett finden und was bedeutet schon das Wort Rockstar in Zeiten der Superstars.

  5. isabo Says:

    Genau! Und außerdem waren die Honigbrote bestimmt gar kein richtiges Brot, sondern nur so englisches Toast!

  6. Kristin Says:

    Mein Gott, muss man denn in einem Reiseblog kritisieren? Mittreiben lassen, sich freuen – und wenn es einem nicht gefällt, dann geht man eben auf eine andere Website. Immer diese Mecker- und Nörgelmentalität!
    Wenn jemand für Frau Winnemuth ein Rockstar ist, ist er eben einer. Punkt.

  7. sabina Says:

    frau winnemuth jedenfalls ist mein persönlicher blogstar. und der nette herr oben erfährt mein aufrichtiges mitleid ob vermuteter spülmaschinen-abwesenheit.

  8. meike Says:

    Nicht mit Jungs über Musik diskutieren.
    Nicht mit Jungs über Musik diskutieren.
    Nicht mit Jungs über…

    @Yan: Einigen wir uns auf „musikalischer Arbeiter im Weinberg des Herrn“? Aber die Brote waren bio. Mit Walnuss drin. So!

  9. Karin Says:

    Ich wollte Ihnen heute eigentlich davon berichten, dass wir -wirklich auf Ihren Bericht vom 7.7.11 hin- gestern bei Take That in München waren und naja, Pet Shop Boys und Robbie super, aber der Rest mMn ziemlich überflüssig, aber das Wetter hat gehalten und das ist zur Zeit ja auch schon ein Gewinn!
    Also, das wollte ich heute eigentlich nur mitteilen und wen seh ich da?

    Mir ist es echt egal, ob Darryl ein Rockstar ist oder nicht – ich finde ihn einfach einen sehr netten Menschen, mit dem man über fast alles reden kann und der schon oft in unserer Küche gesessen ist – allerdings wenn ich es recht überlege, noch nie bei einer Tasse Tee…

    Auf Ihren SZ-Bericht am 19.8. freue ich mich jetzt schon!!

  10. Petra Says:

    Ich lese erst seit ein paar Tagen auf dieser Webseite, auf Empfehlung von http://www.queergedacht.de/?s=about; habe Stunden damit verbracht, alles “nachzulesen”… und bin total begeistert! Und da ist es mir herzlich egal, ob Darryl Hunt von der werten Leserschaft als Rockstar angesehen wird oder nicht – wenn er es für Frau Winnemuth ist, reicht das aus – es ist doch Ihr Tagebuch, oder? Und die Geschichte ist allemal nett, vll. kaufe ich mir dafür schon mal die SZ, obwohl sie nicht gerade die hiesige Standardzeitung ist und ich nicht im Urlaub bin, in dem ich mir – dann – immer die Samstagsausgabe gönne und eine ganze Woche zu lesen habe :-)

  11. Dee (=One Of The Jungs) Says:

    Hey, ich will nicht über Musik mitdiskutieren, jedoch beweisführend tätig werden: Ich war letztes Jahr mit Darryl im Nationaltheater (a.k.a. Bayerische Staatsoper für die Zugroastn). Er kam auf dem Radl mit ner Aldi-Tüte voll Unterlagen rein. Ich war begeistert. Denn: Wer bitteschön, ausser einem wahren Rockstar, macht das sonst noch ;-) ??? Quod erat Dee-monstrandum!

  12. Kristiane Says:

    Ich finde, Meike Winnemuth ist ein Rockstar.

  13. Yan Says:

    Mea culpa. Ich nehme alles zurück. Meike ist ein Rockstar, Darryl ist ein Rockstar, wir alle sind Rockstars….wie schön, heute Abend kommen zwei Rockstars zum Essen und ich habe erst gerade davon erfahren welcher Glanz die Hütte erstrahlen wird.
    Liebe Mädels, seht nicht immer in allem (was nicht genehm ist) Verrat an euren Heiligtümern und man kann Dinge auch mögen und schätzen, wenn sie am Boden sind.
    @meike – Ich mag seine erste Bish Cd und habe seine Qualitäten und Können nicht angezweifelt.
    Von seinem zweiten Album, Surrounded by Mountains, live in München:
    http://www.youtube.com/watch?v=AVlX-HP97NQ
    Er scheint zudem ein großer Küchenunterhalter zu sein…ist doch was.

  14. Kristiane Says:

    Habe heute auch noch Rockstar-Besuch, Yan. Die zwei sind erst drei Jahre alt, aber eindeutig ganz vorn dabei. Ist Darryl denn wirklich am Boden, wie Du schreibst? So sieht er irgendwie nicht aus…oder kriege ich da jetzt so ganz frauengehirnmäßig was durcheinander?

  15. Emmily Says:

    Heute sah ich die Silberteekanne von Meike im Auktionshaus
    Leider nur im Konvolut
    Summa 4.200 e
    Ohm

  16. Dorit Says:

    @ Meike und @ Yan: KÖSTLICH !!!

  17. Beate Says:

    Meike, wo gabeln sie eigentlich immer diese Leute auf!? :)

    (Robbbiiiiiiiieee in München war übrigens genauso wie bei Ihnen in Wembley: Eine Rampensau sondergleichen!)

  18. Thea Says:

    Auch mir ging es so wie Yan, als ich das von Frau Winnemuth das Wort “Rockstar” las, stockte ich innerlich.
    Diese Art des Schlagabtausches finde ich höchst amüsant.

    Wie zu lesen ist, scheint sich der gute Darryl ja gern in aushäusigen Küchen aufzuhalten. Und “übernimmt” da vielleicht so “Frauen-vor-ihm-zerfließende-Techniken” wie leckere Honigbrote zu schmieren.
    Nachdem ich, Dank Yan, das zweite You-Tube-Video sah, könnte er sich bei mir das Brot klemmen. Diese Stimme… wow…. Was für eine Stimme! Und davon hat Meike nix geschrieben. Noch nicht?

  19. Thea Says:

    Nachtrag: Streiche das erste “das”

  20. Corinna Says:

    Einmal abgesehen davon, dass ich die Pogues gerne und viel in meiner Jugend gehört habe, wird mir beim Anblick der steinalten SieMatic-Küche Ihres Gastgebers ganz warm ums Herz, haben wir eine solche doch selber erst vor einem Jahr nach dreißigjähriger intensiver Nutzung entsorgt.
    So etwas (und die gelben Handschuhe im Hintergrund) macht den Rockstar von nebenan doch erst richtig sympathisch.

  21. Katja Says:

    @Beate: ja Robbiiiee war in seinem Element!! Einfach Klasse.

    @Meike: Dank Ihnen habe ich mich kurzfristig entschieden (2h vor dem Konzert) noch schnell ein Ticket für das Konzert in München zu kaufen und hinzugehen. Habe es nicht bereut! Danke nochmal.