Unterwegs
Heute nur Bilder, die am Straßenrand entstanden sind, gestern auf dem Weg nach Deogarh, heute auf dem Weg nach Jodhpur.
Ganz ehrlich: keine Ahnung, was das ist, ich fand’s nur hübsch. Kann es jemand identifizieren? Schrein? Kaninchenstall? Briefkasten?
Immer wieder sieht man Frauen mit Wasserkalebassen auf dem Kopf, die sie an einem Brunnen gefüllt haben. Mir ein Rätsel, wie sie das schaffen, ohne täglich drei davon zu zerdeppern, aber offensichtlich brauchen auch sie hin und wieder neue Gefäße. Hier kommt der Lieferant.
Jain-Nonnen am Rand der Bundesstraße. Sie benutzen für ihre Reisen keine Fahrzeuge, sondern gehen selbst längste Wege zu Fuß. Den Weg vor sich fegen sie, um keine Insekten zu zertreten, den Mundschutz tragen sie, um sie nicht unabsichtlich einzuatmen. Die Handbewegung war übrigens nicht Abwehr, sondern Gruß, sie haben sehr freundlich genickt, als ich hinüberrief, ob ich sie fotografieren könne („Thiik hai?“, ist es okay?).
Laster machen hier echt Spaß. Alle sind liebevoll selbst bemalt, jeder ist ein kleines Kunstwerk. Da fährt man auch mal gern ein paar Kilometer hinter einem handgepinselten Taj Mahal her.
Eine Hindu-Beerdigungsprozession entlang der Straße. Mit Gesang und natürlich in bunt.
Heute ist der letzte Tag von Holi, dem Farbenfest (dem wir leider bis gottseidank entkommen sind). Er wird von den Kindern gern dazu genutzt, Streiche zu spielen wie Steine auf die Straße zu legen und ein paar Rupien Wegzoll zu verlangen – so ähnlich wie die bayerische Freinacht also. Unser Fahrer Mr. Singh hat zweimal grummelnd gezahlt, dann aber doch lieber eine andere Route gewählt.
März 24th, 2011 at 17:37
danke für diesen wunderbaren Blog )
März 24th, 2011 at 17:52
Mich freut, dass Du nun wieder mit leichterem Herzen und offenen Sinnen reisen kannst. Das sei Dir gegönnt!
März 24th, 2011 at 17:59
Schlechtes Kharma, die arme Kuh, die da trotz wenig auf den Rippen Kalebassen durch die Gegend ziehen muß…. — Traumhafte Fotos!
März 24th, 2011 at 18:12
die farben sind großartig, hamburg sieht danach ein wenig grau aus. gute reise weiterhin.
gabriele
März 24th, 2011 at 18:26
Die *nur Bilder* sind keine *nur Bilder*!
F.
März 24th, 2011 at 19:20
Arte 20.15 h. Jetzt kommt gerade der film aus Indien
Nach der Hochzeit
März 24th, 2011 at 23:46
Wunderbare Bilder! Vielen Dank! Ich glaube es könnte wirklich alles sein, Briefkasten, Schreien oder Kanninchenstall;-) und ich finde es wunderbar zu lesen, welchen Aufwand die betreiben um keine Insekten zu töten, mir persönlich gefällt das sehr! Vielen Dank für diese wunderbaren Einblicke!
März 25th, 2011 at 00:59
ja, wunderschoene Fotos! Und diese Religion ist mir auch sympathisch! Die Strasse fegen, um nicht auf Insekten zu treten….wie schoen..
März 25th, 2011 at 05:22
Schön, dass es jetzt überall die andere Seite Indiens zu sehen gibt. In das schreckliche Antlitz Indiens habe ich bisher noch nicht geschaut….
viel Spaß bei Weiterreisen.
Nelly Fleckhaus
März 25th, 2011 at 06:29
wunderschöne farbenprächtige bilder. ja, das ist indien.
danke fürs teilen. weiterhin glück auf allen wegen.
lg
ingrid
März 25th, 2011 at 12:01
Welche Gegensätze: einerseits keine Insekten töten, anderseits ein Skelett von einer Kuh vor den Karren spannen……
März 27th, 2011 at 17:03
Der Lieferant wird wohl kein Jain sein!
Mich würde interessieren was für Ziegen das sind.Ich hab noch nie so große Ziegen gesehen!
April 11th, 2011 at 14:36
Die Jain-Nonnen tragen übrigens Glatze: Jainismus ist radikal. Sie opfern ihren Göttern nicht einfach Blütenketten oder Opferspeisen, sie opfern ihre Körper: sich selbst. Dazu gehört das Opfern der Haare, die nicht etwa rasiert, sondern einzeln ausgerissen werden. Das macht die werdende Nonne selbst…
Größtes Opfer und erhabenes Ziel ist das sich zu Tode fasten. Jeden Monat lässt die Nonne ein weiteres Lebensmittel weg. Gegessen wird ohnehin nur, was einem angeboten wurde ohne dass danach gefragt werden durfte. Wird nichts angeboten wird gefastet bis zum nächsten Tag.