TOP 1: ein Fahrrad. Ohne geht es hier gar nicht. Dieses (sieben Gänge, bisschen schwach auf der Bremse, dafür Rücktritt) habe ich für einen Monat von Baisikeli gemietet, weil ich deren Idee so bestechend finde: Sie vermieten gebrauchte Räder, der Erlös dient dazu, den Export und die Reparatur schrottreifer Räder für Mozambique und Sierra Leone zu finanzieren, wo Mobilität entscheidend ist, um zur Schule oder zum Krankenhaus gelangen zu können.
Die Radwege hier sind wie vierspurige Straßen, so was Breites habe ich noch nie gesehen. Völlig unnötig, das Rad mit einer fetten Panzerkette anzuschließen, meinte der Typ vom Radladen; das Speichenschloss reiche hier völlig. „Räder werden hier nicht geklaut. Jedenfalls nicht unsere.“
TOP 2: zu Royal Copenhagen in der Strøget. Meine Kanne hat was Kleines bekommen (2. Wahl, aber seit London geht Tee ohne Milch nicht mehr).
Und weil ich schon mal in der Nähe war: Illums Bolighus. Ein multipler Orgasmus auf vier Etagen. Ich kannte das schon von meinem einen Kopenhagen-Besuch im Winter vor zwei Jahren: skandinavisches Design – Möbel, Haushaltswaren, Stoffe – bis unter die Decke, man möchte jedes einzelne Stück haben. Es ist die Hölle. Ich habe es tatsächlich geschafft, eine Stunde sabbernd hier durchzutaumeln, ohne auch nur ein Stück zu kaufen. Nicht mal den Wassermelonen-Fahrradhelm. Übermenschlich.
Illums Bolighus, Amagertorv 10, 1160 København
Eine Zufallsentdeckung: das älteste Café der Stadt, Konditori La Glace. Eigentlich bin ich hier nur hängengeblieben, weil das Schaufenster so bizarr dekoriert war. Offensichtlich hat der Konditor Strickmützen und -kissen nachgebacken, die hier von einem Handarbeitskränzchen gestrickt wurden. Alles ziemlich bezaubernd, und der Kuchen ist auch nicht übel.
Konditori La Glace, Skoubogade 3, 1158 København, täglich 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr, im Sommer sonntags geschlossen (denn die Bäcker müssen ja auch mal an den See)