You can Ukulele
Mein Gott, was für ein Spaß. Tatsächlich tauchten zum Event „You can Ukulele“ – Teil der First Night, Startschuss zum Sydney Festival – ein paar hundert Ukulele-Spieler auf, um gemeinsam mit Ali Mills und den Ukuladies eine Aborigine-Version von „Waltzing Matilda“ zu spielen. Mir hatte der reizende Stanislav Ulitzka die Ukulele seines siebenjährigen Sohns geliehen (danke, Stani, und danke, Alexander), und die letzten Tage hatte ich per Youtube-Video Ukulele gelernt. Oder zumindest verstanden, wie rum man so ein Ding hält. Das Lied hat zwar nur drei Akkorde, aber ich habe trotzdem zwei Tage gebraucht, bis ich meine Wurstfinger so weit hatte, die auf den vier Seiten zu finden.
Heute also der große Tag. Vor der Bühne im Hyde Park steht neben dem Erste-Hilfe-Zelt eines für Ukulele-Anfänger. Der nette Herr oben links stimmt brummelnd meine Ukulele („she’s a bit touchy“), die Dame unten rechts weist mich in die Philosophie der Ukulele ein („such a happy little instrument, isn’t it?“). Und Clarence, ein 70jähriger Maori aus Neuseeland mit gelbgrüner Perücke und Blumenkette, gibt mir Last-Minute-Unterricht („C, dann G. G!“). And off we go. Die anderen sind gottlob so fantastisch, dass es überhaupt nicht auffällt, was ich da spiele.
Hinterher rede ich noch ein bisschen mit Clarence. Er drückt mir einen Zettel mit der Überschrift „Grandparents on tour“ in die Hand: Er bricht im April mit seiner Frau zu einer achtmonatigen Wohnmobil-Reise durch Australien auf und spielt auf der Ukulele überall Charity-Konzerte für Opfer von Agent Orange. „Ich bin Vietnam-Veteran“, sagt er. „Das ist das Wenigste, was ich tun kann.“
Januar 8th, 2011 at 15:41
Bravo – Meik-atilda
Neue “Sportart”: Luft-Ukulele??
Und das alles im Sommerkleid ohne Wolljacke, Stiefel oder digge Sogge – nanomy-kleiner Neid mit megagiga-grosser Gönnung!
Januar 10th, 2011 at 14:46
Das klingt nach sehr viel Spaß, nicht nur mit dem “happy little instrument”. Ich habe mir eine Ukulele gekauft, nachdem ich das Ukulele Orchestra of Great Britain gehört habe …
Januar 11th, 2011 at 19:23
love that you are so adventurous!! Or were u oplaying the Ukulele already..
Januar 11th, 2011 at 19:51
@Fatima: nope. My very first time. I like to try something new each day, it keeps me on my toes.
Januar 19th, 2011 at 22:26
sydney scheint ja ganz multi-kulti zu sein. von wo bekommen sie die tipps was sehenswert ist? scheinen ja nicht aus einem herkömmlichen reiseführer zu sein.
Juli 26th, 2011 at 11:31
[...] Sonntag abend, halb neun. Im Duke of Kendal, einem Pub in Paddington, setzt sich eine kleine alte Dame mit Pudellöckchen ans Klavier, so wie jeden Sonntag. Sie heißt June, ist hoch in den Neunzigern, und sie wird die nächsten eineinhalb Stunden eine der charmantesten Formen von Karaoke begleiten, die ich je gesehen habe: ein sing-a-long. Einzelne Sänger mit nicht immer tollen Stimmen, aber mit unglaublich viel Herz treten zu June ans Piano, und der ganze Laden singt mit bei alten East End-Schlagern wie „Maybe it’s because I’m a Londoner“ oder Klassikern wie „Yes! We have no bananas“ und „It’s my party and I’ll cry if I want to“. Ich auch, klar, besonders laut bei „Waltzing Matilda“, dem ersten Lied, das ich auf der Ukulele gelernt habe. [...]