Schattengewächse
Seltsam, wie man sich gelegentlich in Bauten verguckt, die gar nicht (oder höchstens in einem Nebensatz) im Reiseführer stehen. In meinem Fall ist es das Umbracle, das Schattengewächshaus im Parc de la Ciutadella, 1888 zur Weltausstellung gebaut. Ich bin bislang noch jeden Tag dort vorbeigegangen in der Hoffnung, dass jetzt endlich mal die Kette und das Schloss vom Tor entfernt wurde und man reinkönnte. Nein, heute wieder nicht. Aber ich gucke trotzdem jedes Mal durch die Holzlatten und staune den Dschungel im Inneren an. Das Umbracle ist eine Art verschatteter Wintergarten für Pflanzen, denen die katalanische Sonne einfach zu viel ist. Darunter sind erstaunlicherweise viele Palmen und Bananen, denen man mehr zugetraut hätte. Der Bau besteht aus zwei Backsteinfassaden und einer wogenden Holzlattenkonstruktion, die heute ziemlich verwittert ist. Ich kann nicht sagen, warum, aber er rührt mich einfach.
Hier kann man einen 360-Grad-Rundgang im Inneren machen.
September 12th, 2011 at 21:05
Ich liebe alte Gewächshäuser. Ich bin sicher, es ist ein ganz bezaubernder Ort. Ich drücke die Daumen, dass es irgendwann vielleicht doch mal geöffnet ist. Auch für uns
!
September 12th, 2011 at 21:42
Sieht ja wie verzaubert aus – da würde ich auch täglich hingehen *-*
September 13th, 2011 at 06:21
Sieht nach einem magischen Ort aus.
Aus der SZ-Seite ist heute unter “Leben und Stil” übrigens ein Beitrag zu den Pins über Barcelona. Und: der “Mantero” soll tatsächlich ein Straßenhändler sein, der die Enden seines Tuchs hochnimmt und den Raubkopienkrempel (und sich) aus der Gefahrenzone zieht. Das wurde ja hier auch schon vermutet – ich konnt’s mir irgendwie nicht recht vorstellen, bin nun aber eines Besseren belehrt.
September 13th, 2011 at 07:00
Vor ein paar Jahren war das Umbracle noch geöffnet, es ist drinnen genauso schön wie es der Bau von außen verspricht. Hat so einen leicht morbiden Charme, jetzt natürlich noch mehr als damals (zumindest soweit man das von außen beurteilen kann). Leider ist es seither geschlossen, schleiche bei meinen jährlichen Barcelona-Besuchen auch jedes Mal drum herum in der Hoffnung, dass es irgendwann mal wieder zugänglich ist. Bleiben Sie hartnäckig, vielleicht haben Sie ja Glück!
September 13th, 2011 at 09:33
1998 war ich dort. Auch von drinnen ist es ein wundersam verwunschener Ort – mit sauber geharkten Wegen. Sehr schade, dass es nicht mehr zugänglich ist.