Landpartie
„Warum kommst du nicht mal raus aufs Land und guckst dir das Artists Program an?“ schlug Dale, der Sohn meines Vermieters Carl Djerassi, vor. Klar, warum nicht. Aber dann fiel mir doch die Klappe runter, und zwar gleich mehrfach. Eine knappe Stunde südlich von San Francisco liegt das Djerassi Resident Artists Programm auf einer alten Ranch, die die Familie früher zur Rinderzucht genutzt hat. Immer für einen Monat können hier Künstler aller Richtungen – Maler, Schriftsteller, Choreographen, Komponisten – in Ruhe arbeiten, für Kost und Logis ist gesorgt.
Überall auf dem 5,6 Quadratkilometer großen Grundstück haben Künstler Spuren in den Redwood-Wäldern und auf den Feldern hinterlassen, oben David Nash. Dale fuhr mich zu einigen gottverlassenen Stellen. Seltsam schön, wie diese Werke still und stumm im Wald stehen – und allmählich verschwinden. Denn das Verrotten ist Teil des Prozesses.
Abends treffen sich alle auf der Terrasse vor dem ehemaligen Ranchverwalterhaus zum Essen. An diesem Tisch sind schon viele Gemeinschaftsprojekte entstanden, heute sitzen hier eine Komponistin aus Buenos Aires, eine Dichterin aus New York, eine in Wien lebende Videokünstlerin aus Sibirien und ein Choreographenpaar aus Chicago. Großartiger Abend.
„Klar kannst du hier übernachten“, sagte Dale. Und drückte mir den Schlüssel zu Carls Haus in die Hand (er ist gerade mal wieder in Europa unterwegs), einer atemberaubend kühnen Holzhütte aus den Siebzigern, die völlig einsam zwischen Redwoods liegt. Ich glaube, ich war noch an keinem Ort, der so still ist. Ich habe geschlagene zehn Stunden geschlafen.
Juni 17th, 2011 at 08:14
Der Ort. Das Projekt. Das Erlebnis. Atemberaubend in jeder Hinsicht…
Juni 17th, 2011 at 08:29
Dieses Licht!
Draußen und in den Räumen!
Herzlichst!
Franka
Juni 17th, 2011 at 09:17
Großartig!
Juni 17th, 2011 at 09:27
aaahhhhh – Herz geh auf. Großartig!
Juni 17th, 2011 at 09:45
…”ich war noch an keinem Ort, der so still ist” – und schon bringt sich der “Raum der Stille” in Hamburg wieder in Erinnerung. Wunderbar, was die weite Welt bietet ! Und so unverhofft in der Nähe der unruhigen Stadt…
Juni 17th, 2011 at 10:00
Sie Glückskind! Das ist doch schon ein Geburtstagsgeschenk im Voraus.
Juni 17th, 2011 at 10:09
wie schön! und diese Aussicht vom Schreibtisch aus.Toll!
Juni 17th, 2011 at 12:41
ja, das ist das schöne an amerikanern – oft unkompliziert und gastfreundlich. ein wunderschöner ort.
Juni 17th, 2011 at 13:39
David Nash ist häufig mit seinen Werken bei den “Blickachsen” in Bad Homburg zu sehen, ich habe ihn mal kennengelernt, sehr sympathischer Waliser. Klein ist die Welt !
Juni 17th, 2011 at 18:58
Ich falle schlichtweg um. Vor Neid. Vor Begeisterung. Vor “Too-good-to-be-true”-Gefühl. In irgendeinem Leben müssen Sie mächtig Karma-Punkte gesammelt haben. Und ich habe Glück, dass ich täglich an der Großartigkeit teilhaben kann.
Juni 17th, 2011 at 20:03
oh wow. das ist grossartig!!!
Juni 17th, 2011 at 22:36
Keine Spinnen…?
Juni 18th, 2011 at 05:00
Wow – was für eine Landpartie. Und die Aussicht vom Schreibtisch, einmalig.
Nochmals danke für den Tipp der Bloch Ballerina. Ich habe in solche investiert und freue mich jeden Tag daran. Weiterhin gute Reise! Herzliche Grüße
Juni 18th, 2011 at 07:33
So schön!
Juni 19th, 2011 at 09:13
Umwerfend!