Undercover
Ich denke gerade über eine Burka nach. Dunkelblau natürlich.
SPIEGEL: Haben Sie noch irgendeine modische Empfehlung für uns?
Roitfeld: Wenn Sie keine Fehler machen wollen, dann kaufen Sie Schwarz, das ist immer gut. Und ab 50 kann man langsam ein wenig Beige dazunehmen, das ist weicher. Alle fünf Jahre sollte man kritisch die eigene Garderobe überprüfen und notfalls irgendwann den Bikini gegen einen Einteiler tauschen.
SPIEGEL: Und notfalls irgendwann nicht mehr schwimmen gehen?
Roitfeld: Es gibt einen Moment im Leben, wo man auch das überlegen muss, man sollte in jeder Altersgruppe immer zu den Besten gehören. Im Zweifelsfall heißt das, auf den Strand zu verzichten.
Mai 4th, 2011 at 14:30
Vielleicht könnte man ja auch ganz darauf verzichten aus dem Haus zu gehen irgendwann ?!
Mai 4th, 2011 at 14:34
Bulimie wäre eine pfiffige Alternative zur Burka. Einfach nach jeder Mahlzeit den Finger in den Hals, das hält schlank und nix muss verhüllt werden. Oder irre viel Koks konsumieren, davon wird man schön zappelig und verbrennt die paar Kalorien, die man zu sich nahm, von ganz allein (Carine ist natürlich NIE eine Konsumentin gewesen, sondern ist einfach nur ein Fall von “french women don´t get fat”).
Mai 4th, 2011 at 14:38
Madame Roitfeld ist ein olles düsteres Gespenst. Sie sind eine frische strahlende Biene. Los, ab an den Strand!
Mai 4th, 2011 at 14:47
Es gibt ja inzwischen auch ganz flotte Burkinis.
Mai 4th, 2011 at 15:02
Manchmal weiß ich echt nicht, ob ich lachen oder heulen soll…
Mai 4th, 2011 at 15:27
Herrliches Interview, oder?
Vergiss’ bei Deiner Überlegung nicht den Aspekt, dass eine Burka Dich vor den furchtbar schädlichen UV-Strahlen schützt.
Aber 1: Warum fallen uns am Strand eigentlich immer nur die drei Menschen auf, die DÜNNER sind?
Und nicht die 678, die…..
Aber 2: Ob ich Madame Roitfeld im Einteiler am Strand sehen möchte? Nein danke.
Mai 4th, 2011 at 15:37
Als ob es nicht eh schon einschneidend genug ist, wenn man 50 Jahre “gehabt hat” – muss man sich über so was auch noch Gedanken machen…….
Ich geh jetzt in die Sonne!! Jetzt erst recht!
Mai 4th, 2011 at 15:44
Ooooh… dieses Foto löst gerade unheimliches Fernweh in mir aus.
Mai 4th, 2011 at 15:48
Lassen die Hawaiianer Nicht-Surfer überhaupt an den Strand? Den Strand vor diesem technicolor-blauen, sehnsucht-machenden Meer meine ich… (Ich würde jetzt gerne einen Smilie folgen lassen, aber der ist mir hier zu quietschgelb. Also bitte einen dazudenken.)
Mai 4th, 2011 at 16:01
@Wortschaetzchen: also heute eher heulen. Hier in China sind solche Ueberlegungen bei vielen Frauen schon ab 35 harte Realitaet!
Und nun muss ich mal wieder richtig angeben: ich fuehle mich regelrecht dazu praedestiniert in einer solch konservativen Umgebung wie Shanghai meine Faehigkeit zu mir selbst zu stehen zu trainieren und zu entwickeln. In Deutschland war das einfach zu einfach…..seufz..!
Mai 4th, 2011 at 16:05
Ich verstehe die Logik nicht. Warum muss ich auf den Strand verzichten, wenn ich zu den Besten gehören will? Arme Frau Roitfeld. Jahrgang 1954. Wie viele Standjahre (im sexy beigen Einteiler) hat sie wohl noch? Zwei? Drei? Vier Vielleicht?
Mai 4th, 2011 at 16:07
Sorry: Strrrrrandjahre, nicht Standjahre
Mai 4th, 2011 at 16:13
Darüber denkst du nicht wirklich nach! Willst bloß hören, dass Du dich noch recht hübsch machst mit und wahrscheinlich auch ohne Ein-/Zwei-oder Mehrteiler. Tust Du, Meike. Und jetzt ab an den Strand! Und Frau Roitfeld – ach die Ärmste… Sie ist dann halt die Beste zu Hause – und wir haben das Meer für uns – herrlich.
Mai 4th, 2011 at 16:30
Blau gemustertes Flattertuch umbinden, das bringt mich immer über die Schamgrenze…
Hallo Meike, Clemens hat mir im Newsroom Raucherzimmer immer mal wieder von Dir berichtet. Nun – endlich – trippe ich auch ein bisschen mit. Wir fahren im November nach Australien/Sydney – Schon mal Danke für die Tipps!
Mai 4th, 2011 at 17:01
ich dachte, der kampf um und für und mit der figur hört irgendwann einfach mal auf…
Mai 4th, 2011 at 17:15
Mal abgesehen davon glaube ich einfach nicht, dass dass Meer und der Strand wirklich so toll blau ist.
Frau Meike will uns nur alle ganz doll neidisch machen, jawoll und hat darum alles selber blau angepinselt.
*Heizung höher stellen geht*
Mai 4th, 2011 at 17:21
Habe dieses Roitfeld-Interview eben mal in “meinem” Erwachsene-Frauen-mitten-im-Leben-Netzwerk gepostet, da stößt es in Gänze auf ratloses Unverständnis. *grins*!
Mai 4th, 2011 at 18:04
Ich dachte immer, Oberflächlichkeit sei etwas, das man eben durchlebt, so von Ende Pubertät bis Ende Sturm und Drang etwa. Vielleicht ist Frau Roitfeld auch einfach eine junggebliebene. Also würde ein wundervolles Lächeln mit Falten weniger wundervoll wirken – und bei diesen Bildern hellen sich ja selbst käsige Gesichter im fernen Deutschland zuverlässig auf.
Mai 4th, 2011 at 18:14
hoffentlich halten sich da ein paar Dumme dran…dann sind die Strände nicht so überfüllt!
Mai 4th, 2011 at 18:25
ooh-noo, mrs. roitfeld!
Mai 4th, 2011 at 18:55
Liebe Frau Winnemuth, ich schließe mich Fee an …
Mai 4th, 2011 at 19:20
Also ich bin auch dringend fuer den/die (???) Burkini in dunkelblau. Nigella Lawson hats natuerlich nur wegen der Sonne gemacht (http://www.telegraph.co.uk/news/picturegalleries/celebritynews/8459441/Nigella-Lawson-wears-a-burkini-on-Bondi-Beach.html) aber sie ist ja schliesslich auch unter fuenfzig und hat eine Topfigur. Bei deinem hohen Alter hingegen, muss man da schon vorsichtig sein.
Und was Frau Roitfeld angeht, wenn mich die franzoesische Vogue ploetzlich feuern wuerde und der Sartorialist gefuehlte 3x am Tag ein Foto von mir macht, wuerde ich mir auch so ne Birne ueber mein Aussehen machen…
Mai 4th, 2011 at 20:04
Oder einfach nur das Interview lesen, schmunzeln, diese “Ratschläge” ignorieren und sich ein schönes Leben machen!
Mai 4th, 2011 at 22:18
Hm…was die Roitfeld’sche angeht – so ganz Unrecht hat sie nicht. Vom Bikini irgendwann zum Einteiler zu wechseln…ich hab’s vor einigen Jahren gemacht und nie bereut. Allerdings: g a r n i c h t mehr zum Schwimmen zu gehen, das wär nun wirklich zu viel des Guten. Oder besser: zu wenig davon. Schließlich macht Schwimmen Spaß, und was Spaß macht, ist immer gut. Burkini in blau finde ich eine Superidee.
Mai 4th, 2011 at 22:43
Zum Einteiler bin ich schon mit 30 gewechselt, es schwimmt sich einfach entspannter darin. Und objektiv betrachtet sehen 95 Prozent aller Frauen besser darin aus als im Bikini. Aber um Objektivität geht es ja gar nicht, sondern um Spaß am Leben, besonders am Strand. Ich finde an Frau Roitfelds Aussage vor allem die Grundidee problematisch: dass man sein Leben danach gestalten soll, einen möglichst angenehmen Anblick für den Rest der Welt abzugeben. Und sich bei eingebildeter Unzumutbarkeit selbst aus dem Verkehr zu ziehen hat. Das ist schon sehr brutal dem eigenen Geschlecht gegenüber.
Mai 5th, 2011 at 02:41
@meike: genau! das ist sehr gut formuliert und so fuehle ich es auch. Wobei ich selber nicht ganz konsequent bin: denn ich richte mich in meinem Aussehen schon auch nach meiner Umgebung. Zum Beispiel laufe ich in China nicht mit Glatze rum. Da brauch ich meine langen Haare, denn ich habe keine Lust mich taeglich wegen diesen aeusseren Dingen auseinandersetzen zu muessen. Aber Bikini werde ich wahrscheinlich auch noch mit 70 tragen, denn beim Einteiler bewirkt bei mir der nasse Stoff am Bauch Durchfall….
Mai 5th, 2011 at 04:06
Bemerke grad eine Bildunglücke – wer ist Frau Roitfeld?
In der Burka besteht Gefahr des Vitamin D Mangels, das würd ich mir nochmal überlegen.
Aber ich bin begeistert von den Retro-Surfboards, solche sieht man hier bei uns kaum. Ist das typisch hawaiianisch?
Mai 5th, 2011 at 04:58
@Astrid: Carine Roitfeld war langjährige Chefredakteurin der französischen Vogue. Und retro-anything ist sehr typisch hawaiianisch. Streckenweise ein bisschen steckengeblieben in den Sechzigern – wogegen ich gar nichts habe.
Mai 5th, 2011 at 06:01
Als Französin hat frau es schwer. Sie muss in allem perfekt sein: als Köchin, Mutter, Geliebte und Berufstätige. Und dass sie dabei immer eine gute Figur macht, ist selbstverständlich!
Bis in die 80er Jahre waren wir Frauen in Deutschland da lässiger. Heute können die jungen deutschen Frauen in punkto Aussehen locker mit den Französinnen konkurrieren.
Aber die Leichtigkeit des Seins ist damit dahin.
Es gibt schönere Gewänder als eine Burka, um Bad-Hair-Days oder Röllchen um die Taille zu verstecken.
Wenn ich mich nicht gut fühle, kann ich mir z. B. farbenfrohe bodenlange indische oder afrikanische Gewänder überstreifen.
Das Gesicht zu verhüllen, kommt in unseren Breitengraden gar nicht gut – außer ev. ein Schleier bei Beerdigungen.
Aber ein Schleier vor dem Gesicht könnte signalisieren: Lasst mich heute bitte in Ruhe. Sprecht mich nicht an.
Mehr noch, man würde gar nicht erkannt! Niemand wüsste dann, dass ich eine ganze Nacht lang geheult oder eine November-Depression habe.
Und wenn es dann wieder besser geht, fallen die schützenden Hüllen.
Und warum dann nicht im Bikini an den Strand – auch mit 80, wenn’s demjenigen gefällt.
Für das Enthüllen braucht man heutzutage genauso viel Mut wie für das Verhüllen.
Ich plädiere für: je nach dem.
Nelly Fleckhaus
Mai 5th, 2011 at 07:11
das ist es ja, was mich an der Modewelt so irritiert. Sie hat schon fast diktatorische Züge. Du bist niee zu dünn, aber schnell zu dick, zu alt, du hast meist keine “attetude”, sollst unverwechselbar aber auch wandelbar gleichzeitig sein.
Wenn eine 57 jährige meint, ausnahmslos in High heels rumlaufen zu müssen, ansonsten lieber aufs Laufen verzichtet, das sagt schon viel über sie aus :=
Mai 5th, 2011 at 11:00
Aloha, habe ich eigentlich “10 Dinge, die ich in Shanghai gelernt habe” übersehen?
Mai 5th, 2011 at 11:48
Vermissen Sie nicht Ihre Eltern und Freunde manchmal? Bekommen Sie auf Ihrer Reise noch einmal Besuch von Freunden oder Verwandten – so wie in Indien? Ich stelle mir den Besuch einer Freundin oder einer vertrauten Person, auf einer Reise, die voll ist von neuen und fremden Eindrücken, wunderbar und erholsam vor.
Mai 5th, 2011 at 12:44
Der Fairness halber muss man erwaehnen, dass Madame R im Rest des Interviews eigentlich ganz vernuenftig klingt…
Mai 5th, 2011 at 14:09
Silvia, ich liege auch auf der Lauer für die stets wunderbaren 10 Dinge…