Heiraten auf chinesisch

Aus gegebenem Anlass: ein nachgereichtes Foto vom wöchentlichen Heiratsmarkt am People’s Square. Hier preisen jeden Sonntag Eltern und Großeltern ihre unverheirateten Kinder und Enkel an – oft ohne deren Wissen. Auf den in die Bäume und Büsche gehängten Zetteln stehen die wichtigsten Daten: Alter, Größe, Einkommen. Und gern auch ein paar Charakterbeschreibungen: „sanftmütig“, „genügsam“… Bei Interesse kann man sich gleich mit der danebensitzenden Mutter unterhalten und einen Einblick in die Familie bekommen, denn die wird hier mitgeheiratet. Fotos der Kinder sieht man dagegen eher selten auf den Blättern. Und jetzt: die andere Hochzeit.

7 Antworten to “Heiraten auf chinesisch”

  1. Dievommond Says:

    Hey, Danke fuers posten! Diesen Markt habe ich nach zwoelf Jahren Shanghai von Dir erfahren und vorher doch wirklich nichts davon gewusst!

    Aber dafuer war ich schon auf wahnsinns Hochzeiten! Denn die Chinesen koennen feiern und da geht es teilweise sehr lustig zu. Vorallem wenn ich mit meiner Kompanie auftrete: http://www.youtube.com/watch?v=jHZgwEUAJn4

    (der Mann bin ich)

  2. Astrid Says:

    Eine Bekannte, die in China wohnt, erzählte mir auch einmal, dass junge Leute, wenn sie ihre Eltern auf dem Land besuchen, sich Begleitungen ‘leihen’, da es für die ältere Generation unverständlich ist, wenn man ab einem gewissen Alter noch Single ist.

  3. Wortschaetzchen Says:

    Ist schon sehr befremdlich auf den ersten Blick. Aber im Kontext der Kultur und Lebensweise auch nachvollziehbar.

    Ihr Reiseblogbuch weckt meine Reiselust. Jeden Post aufs Neue. Hach.

  4. Barbara Says:

    Ist wie Partnersuche per Internet. Nur ohne Internet. Dafür kann man gleich die Schwiegermutter mitbegutachten, was manchmal ein Vorteil sein kann.

    Jeden Tag eine Portion “Vor mir die Welt” ist beinahe so schön wie selber reisen.

    Grüsse
    Barbara

  5. Nelly Fleckhaus Says:

    Liebe Meike,

    ich war in erster Ehe mit einem Marokkaner verheiratet und habe auch einige Zeit in Marokko gelebt. Dort ist es auch üblich, dass die Eltern und Verwandten sich sehr in die Partnerwahl einmischen.

    Mein Ex-Mann hatte sich mich ohne jegliche Konsultation mit der Verwandtschaft ausgesucht und klammheimlich in Deutschland geheiratet.

    Nun hatte ich Glück, dass die Familie dies mir und ihm nicht übel genommen und uns sehr freundlich aufgenommen hat.

    Gehalten hat die selbst gewählte Verbindung allerdings nicht.

    Nach einer Untersuchung ist der Prozentsatz glücklicher Paare nach einigen Jahre Zusammenleben etwa gleich hoch – egal ob die Ehe arrangiert oder frei gewählt war.

    Bei frei gewählt gilt: Die Liebe bleibt oder sie bleibt nicht.

    Bei arrangiert dagegen: Die Liebe kommt oder sie kommt nicht.

    In diesem Sinne

    Nelly Fleckhaus

  6. Conny Says:

    Hallo Meike,

    fand denn die DIE Hochzeit in Shanghai/China denn überhaupt Beachtung?

    Herzliche Grüße!

  7. meike Says:

    Nicht wirklich. Ich weiß nicht, wo die angeblich zwei Milliarden Fernsehzuschauer weltweit wohnen, aber China kann nicht furchtbar viel zur Zahl beigetragen haben.